Batterieanalytik-Spezialist Twaice eröffnet neues Labor

Twaice hat seine Testkapazitäten mit einem neuen Batterielabor in München erweitert. Damit reagiert der Spezialist für Batterieanalytik auf eine schnell steigende Nachfrage. Zur Ausstattung gehören hunderte Testkanäle, mehrere Temperaturkammern und selbst entwickeltes Testequipment für Batteriezellen und -module.

Twaice schafft mit dem Batterielabor am Unternehmensstandort in Schwabing-Freimann zusätzliche Kapazität zu den bereits bei Partnerinstituten verfügbaren Ressourcen. Das Unternehmen will bekanntlich die Batterieanalytik auf die nächste Ebene heben. Im Zentrum steht dabei eine von dem Startup entwickelte prädiktive Batterie-Analytiksoftware. Sie soll es möglich machen, durch einen sogenannten digitalen Zwilling des Akkus den Gesamtzustand von Lithium-Ionen-Batterien in Echtzeit zu evaluieren und ihre Lebensdauer vorherzusagen. Die Software adressiert also ein bis dato ungelöstes Problem von E-Autos: Bei ihrem Wiederverkauf lässt sich die verbleibende Lebensdauer und damit der wirtschaftliche Restwert kaum einschätzen.

Ziel der Laborerweiterung ist es nun, die Software schneller an Kunden zu liefern. In der neuen Einrichtung werden Batterien von Elektroautos bereits seit Kurzem getestet und simuliert. Unter Temperaturen von -20 bis zu 80 °C und einer Stromstärke von bis zu mehreren Hundert Ampere kann Twaice das Verhalten verschiedenster Batterietypen und -chemien analysieren und so die Software rasch kalibrieren.

„Unsere Kunden schätzen die Kombination aus Batterieexpertise und skalierbarer Software, die uns zum One-Stop-Shop für Batterieanalytik macht“, sagt Gründer und Geschäftsführer Michael Baumann. „Das Batterielabor bietet uns die Möglichkeit, schnell Testdaten zu erzeugen und unsere Software auf das elektrische, thermische und Alterungsverhalten zu kalibrieren.“

Twaice hat dieses Jahr bereits im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde 11 Millionen Euro eingesammelt. Das Geld stammt vom Risikokapitalgeber Creandum sowie den Bestandsinvestoren Cherry Ventures, UVC Partners und Speedinvest. Das frische Kapital will das 2018 nach über vier Jahren Forschung als Spin-Off der Technischen Universität München gegründete Startup für seine langfristige Internationalisierung und Skalierung eingesetzt. Die 11 Millionen Euro ergänzen ein von Cherry Ventures, UVC Partners und Speedinvest zuvor bereits in einer Seed-Runde bereitgestelltes Investment in Höhe von 3,2 Millionen Euro.

Das Startup hat inzwischen nach eigenen Angaben „führende Kunden aus der Automobilindustrie über Lkw-Hersteller bis zu Anbietern von Elektrowerkzeugen gewonnen“. Das Gros der Kunden stamme aus den Branchen Energie und Mobilität. Hinzu kommen mehrere Partnerschaften: Mit dem TÜV Rheinland stieß das Startup Ende 2019 eine Kooperation an, um eine herstellerunabhängige Bewertung möglich zu machen, die Verkäufer und Käufer von gebrauchten E-Autos dringend benötigte Sicherheit bietet. Erst kürzlich hat sich Twaice zudem mit dem niederländischen Telematikanbieter ViriCiti zusammengetan, um den Betrieb von elektrischen Busflotten zu optimieren und deren Restwert zu erhöhen.
twaice.com

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