Elektrifizierungs-Offensive in Australien und Neuseeland
In Australien und Neuseeland haben verschiedene Behörden mehrere E-Vorhaben gestartet. Dabei geht es hauptsächlich um E-Busse, aber teilweise auch die Dienstfahrzeuge der Behörden selbst.
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So hat der Verkehrsminister des australischen Bundesstaats New South Wales (NSW), Andrew Constance, angekündigt, dass bis 2030 alle Busse in dem Bundesstaat komplett auf Elektroantriebe umgestellt werden sollen. Derzeit umfasst die Busflotte 8.000 Fahrzeuge. Ab 2022 sollen rund 1.000 E-Busse pro Jahr beschafft werden.
„Ich möchte unsere Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels verstärken“, so Constance. „Deshalb fordere ich ‚Transport for NSW‘ auf, mein Ziel zu erreichen, die gesamte Busflotte des Staates bis 2030 zu elektrifizieren.“ In den vergangenen 18 Monaten habe man Tests durchgeführt, die Rückmeldung der Fahrer und Kunden sei positiv gewesen.
https://twitter.com/AndrewConstance/status/1333911880994263044
Den Anfang dieser E-Bus-Offensive sollen im kommenden Jahr 50 Fahrzeuge in Sydney machen. Sydneys Oberbeürgermeisterin Clover Moore begrüßte die Entscheidung des Verkerhsministers. Das sei „eine hervorragende Nachricht für ganz Sydney – insbesondere für Menschen in Vororten mit hoher Dichte, wo die Reduzierung von Straßenlärm und Umweltverschmutzung den größten Unterschied machen wird“.
Der ÖPNV-Betreiber von Sydney, Transit Systems, hat bereits die ersten 31 E-Busse bestellt. Sie werden von Nexport, BYD und Gemilang Australie gebaut – wobei Gemilang lediglich die Karosserie baut, die Antriebs-Basis ist auch hier ein BYD eBus. Einem anderen Bericht zufolge seien bereits weitere Bestellungen bei „einer Reihe von Herstellern, darunter BCI, Yutong, Nexport BYD Gemilang und Nexport BYD Volgren“ in den Büchern. Die Hersteller mit chinesischer Beteiligung sind offenbar schnell lieferfähig und somit für die Pläne wichtig. Politiker kündigten aber an, bei weiteren Bestellungen lokale Hersteller wie Bustech und Custom Buses berücksichtigen wolle. Busse der beiden Hersteller müssen aber erst noch getestet werden.
Nun nach Neuseeland: Die Hauptstadt Wellington will ebenfalls ihre Busflotte auf Elektrofahrzeuge umstellen, in diesem Fall bereits bis 2027. Allerdings geht es hier nur um eine Flotte von 665 Fahrzeugen. Davon sind aber bereits 108 bzw. 22 Prozent elektrisch. Konkret kündigte der Regionalrat der Region Greater Wellington an, er werde keine Angebote von Busunternehmen prüfen, die nach dem Auslaufen der derzeitigen Verträge im Jahr 2027 die Dienste mit Dieselbussen erbringen wollen.
Die Ankündigung des Regionalrats ist vor dem Hintergrund einer Entscheidung zu sehen, die die Regierung des Landes einen Tag zuvor getroffen hat: Premierministerin Jacinda Ardern hatte Anfang des Monats den Klimanotstand ausgerufen. In diesem Rahmen kündigte die Regierung an, dass der öffentliche Sektor bis 2025 klimaneutral sein soll. Dazu gehört auch, dass die Behörden aufgefordert werden, nur noch Elektro- oder Hybridfahrzeuge zu kaufen. Neuseeländischen Medien zufolge geht es dabei um bis zu 16.000 Fahrzeuge.
Update 12.05.2021: Inzwischen werden die Pläne für die Behörden-Fahrzeuge in Neuseeland konkreter. Die Regierung von Neuseeland stellt 13,1 Millionen US-Dollar für die Beschaffung von insgesamt 422 neuen Elektrofahrzeugen samt Ladeinfrastruktur für staatliche Stellen bereit. Welche Modelle beschafft werden sollen, ist aber noch nicht bekannt.
„Die heutige Ankündigung ist ein bedeutender Schritt in Richtung unseres Ziels der CO2-Neutralität im öffentlichen Sektor innerhalb von fünf Jahren“, sagt der für den Klimawandel zuständige Minister James Shaw. „Durch die Einführung von 422 Elektrofahrzeugen in die Flotte des staatlichen Sektors werden die CO2-Emissionen in den nächsten zehn Jahren um rund 11.600 Tonnen gesenkt.“
pv-magazine-australia.com (NSW), busnews.com.au, truckandbusnet.au (beide Sydney), stuff.co.nz, gw.govt.nz (beide Wellington), nzherald.co.nz, stuff.co.nz, beehive.govt.nz, beehive.govt.nz (alle vier Klimanotstand/Behördenfahrzeuge), scoop.co.nz (Update)
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