Tesla Model 3: LFP-Akku anfällig gegenüber Kälte?
Die ersten Tesla Model 3 Standard Range Plus (SR+) aus China sind inzwischen in Europa eingetroffen. Doch der neue Akku mit LFP-Zellen zeigt ersten Berichten chinesischer Medien zufolge Schwächen bei den aktuellen niedrigen Temperaturen. Die Quellenlage ist jedoch dünn.
In China ist das Model 3 SR+ mit LFP-Zellen seit Oktober bei ersten Kunden eingetroffen. Laut einem Bericht des chinesischen Auto-Portals d1ev, den andere Medien auf englisch und deutsch aufgegriffen haben, zeigen erste Erfahrungen von einigen Neukäufern, dass die Reichweite des Modells bei den derzeit vor Ort kalten Temperaturen erheblich eingeschränkt ist und, dass sich die Batterie in einigen Fällen nicht auf 100 Prozent laden lässt. Die Quellenlage, so viel sei dazu gesagt, ist aktuell schwer verifizierbar. Das Autoportal führt die Probleme darauf zurück, dass das LFP-Projekt eilig in zwölf Monaten angeschoben wurde, „auf manche Tests sei verzichtet worden“, heißt es. Da erste Model 3 SR+ mit LFP-Zellen nun auch in Europa eintreffen, dürfte es bald auch Erfahrungswerte aus diesen Gefilden geben.
Wir erinnern uns: Zum 1. Oktober hatte Tesla den Basispreis des Model 3 in China um acht Prozent gesenkt, was mit dem Einsatz der neuen, günstigeren LFP-Batteriezellen von CATL zusammenhing. Denn laut dem Konfigurator auf der chinesischen Tesla-Homepage stieg die Reichweite des Model 3 SR+ gleichzeitig auf 468 Kilometer – wohlgemerkt im in China üblichen NEFZ.
Die Lithiumeisenphosphat-Batterien haben den Vorteil, dass sie deutlich günstiger und robuster sind als Lithium-Ionen-Zellen mit NCM- oder NCA-Kathode. Sie sind bei gleicher Kapazität zwar etwas schwerer, aber ihre Energiedichte reicht für Tesla inzwischen aus, die kleineren Modelle mit den günstigeren Zellen zu bestücken. Vor Oktober wurden in den überwiegenden Großteil der in Shanghai gebauten Model 3 NMC-Zellen von LG Chem eingebaut, beim Rest kamen Zellen von Panasonic zum Einsatz.
teslamag.de, moneyballr.medium.com
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