BDEW: Berlin überholt München im Ladepunkte-Ranking

Mit 1.355 öffentlich zugänglichen Ladepunkten hat Berlin die Führung im Städteranking des BDEW-Ladesäulenregisters übernommen. Die Hauptstadt wird dicht gefolgt von München und Hamburg mit 1.286 bzw. 1.161 Ladepunkten.

Im vorangegangenen Städte-Ranking des BDEW lag Berlin mit damals 1.052 Ladepunkten noch auf Rang drei. Seit der Auswertung im Juni sind in der Hauptstadt aber 303 Ladepunkte hinzugekommen – in München (+ 101) und Hamburg (+65) ist der Ausbau langsamer vorangekommen.

Mit deutlichem Abstand auf das Trio folgen Stuttgart (498), Essen (366), Regensburg (263), Düsseldorf (259) und Köln (236). Aus diesen fünf Städten ist vor allem Essen bemerkenswert, denn mit nun 366 Ladepunkten hat sich der vom BDEW erfasste Bestand seit Juni mehr als verdoppelt – damals lag Essen mit 179 Ladepunkten nur auf Rang zehn. In Stuttgart (+75), Regensburg (+22), Düsseldorf (+31) und Köln (+14) fiel der Ausbau deutlich moderater aus.

Im Bundesländer-Vergleich konnte Bayern seinen Vorsprung weiter ausbauen und liegt aktuell bei 7.267 Ladepunkten. Baden-Württemberg hat die Anzahl seiner Ladepunkte innerhalb eines Jahres um 51 Prozent gesteigert und liegt mit 6.186 gemeldeten Ladepunkte auf Platz zwei. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 5.487 Ladepunkten, Niedersachsen mit 2.854 Ladepunkten und Hessen mit 2.369 Ladepunkten.

Deutschlandweit können Fahrer von Elektrofahrzeugen an 33.107 Ladepunkten Strom zapfen. Damit sind seit April trotz Corona-Einschränkungen mehr als 5.300 neue Ladepunkte hinzugekommen. Der BDEW hebt hier besonders den Ausbau der DC-Schnellladepunkte hervor. Ladepunkte mit 50 kW und mehr haben seit September 2019 um 96 Prozent zugelegt (von 1.724 auf 3.370 Ladepunkte). Betrachtet man nur die Ultraschnellladepunkte ab 150 kW lag das Wachstum sogar bei 501 Prozent (168 auf 842 Ladepunkte).

Aus dem Zahlen des BDEW lassen sich die Wachstums-Tendenzen ableiten, die absoluten Ladepunkt-Zahlen können aber noch etwas höher ausfallen. Das Ladesäulenregister – abrufbar unter www.ladesaeulenregister.de – wird vom BDEW und dessen hundertprozentiger Tochter Energie Codes und Services GmbH beständig aktualisiert. Betreiber von Ladesäulen können sich kostenlos in das Register eintragen lassen. Zum Start des Ladesäulenregisters wurden die Daten aus den Erhebungen des BDEW seit 2012 als Grundlage verwendet. Die Anzahl der tatsächlich verfügbaren Ladepunkte in Deutschland ist jedoch deutlich höher als dort angegeben. Denn zum einen erfolgt die Eintragung von Ladesäulen in dem Register des BDEW auf freiwilliger Basis. Zum anderen fließen die Daten der Bundesnetzagentur in „unregelmäßigen Abständen“ in das Register mit ein. Doch auch die Datenbasis der Bundesnetzagentur ist lückenhaft. Denn Ladepunkte sind vor Inkrafttreten der Ladesäulenverordnung von der Anzeigepflicht bei der Bundesnetzagentur ausgenommen. Zudem sind Ladepunkte mit Ladeleistungen von höchstens 3,7 kW weiterhin von der Anzeigepflicht befreit. Eine wirklich vollständige Datenbank gibt es in Deutschland nach wie vor nicht.
bdew.de

4 Kommentare

zu „BDEW: Berlin überholt München im Ladepunkte-Ranking“
Markus
08.12.2020 um 16:08
Die absolute Anzahl der Ladepunkte ist wenig aussagekräftig. Zur Erhöhung der Vergleichbarkeit der Städte wäre es sinnvoll, sie ins Verhältnis zur Einwohnerzahl zu setzen.Hier dürfte insbesondere das bayerische Regensburg hervorstechen. Mit ca. 150.000 Einwohnern ist die Stadt deutlich kleiner als alle anderen 9 im Ranking, hat aber eine vergleichsweise hohe Anzahl an Ladepunkten.
Jan
09.12.2020 um 15:12
Genau so sehe ich das auch. Hochgerechnet auf Berlin wären das nämlich ca. 6.500 Ladepunkte.
Christian Bierbrauer
09.12.2020 um 06:52
Wie heißt es so schön: Traue nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Wann immer ich zuletzt in Berlin an einer öffentlichen Ladesäule laden wollte habe ich nur von Verbrennern zugeparkte oder defekte Ladesäulen vorgefunden. Was nützen einem Ladesäulen wenn diese nicht genutzt werden können???
Max
09.12.2020 um 11:59
Ich halte die absolute Zahl an öffentlich zugänglichen Ladepunkten für wenig aussagekräftig, weil es nichts über die Qualität sagt: Ein Schnellladepark mit z. B. 12 Ladepunkten mit je min. 150 kW im Stadtzentrum oder an großen Einkaufszentren (an wichtigen Ausfallstraßen/Anschlussstellen) ist für die Allgemeinheit erheblich nützlicher als 12 AC-Ladepunkte, verteilt auf mehrere Standorte. Mein Wunsch wäre, der BDEW würde eine gesonderte Statistik für solche urbanen Schnellladeparks herausbringen.

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