Lunaz will 50 klassische Range Rover auf E-Antrieb umrüsten
Die auf Elektro-Oldtimer spezialisierte britische Firma Lunaz hat angekündigt, nun auch klassische Range Rover auf Elektroantrieb umrüsten zu wollen. Die Preise beginnen ab 245.000 Pfund (ohne Steuern). Neben einem E-Antrieb gibt es dafür ein generalüberholtes und aufgewertetes Auto.
Dabei soll es sich um Range Rover der ersten Generation handeln, die ab 1970 gebaut wurde. Die erste Produktionstranche von 50 Fahrzeugen soll ab dem Sommer 2021 ausgeliefert werden. Laut dem Unternehmen soll jedes der 50 Fahrzeuge „von Grund auf“ überarbeitet werden – dabei soll jedes Fahrzeug individuell behandelt werden. Sprich: Jedes Fahrzeug wird 3D-gescannt, um an dem CAD-Modell „die technische Perfektion in jedem Schritt des Prozesses sicherzustellen“. Danach werden die Fahrzeuge komplett demontiert, alle Fehler behoben und dann nach den Wünschen der Kunden wieder aufgebaut.
Die Kunden können etwa die Polstermaterialien individuell wählen, diese sollen sich aber an der ursprünglichen Range-Rover-Optionsliste orientieren. Zudem sollen auch „subtil integrierte moderne Luxusgüter“ wie Infotainment, Klimaanlage und WLAN verfügbar sein. Wichtiger ist da der Einfluss der beiden möglichen Ausstattungen auf den elektrischen Range Rover: Die Ausstattung „Town“ soll sowohl für den Fahrer als auch auf dem Rücksitz besonders komfortabel sein, während die Ausstattung „Country“ ein „vollelektrisches klassisches Offroad-Erlebnis“ bieten soll. Beide Ausstattungen sollen sowohl mit dem kurzen als auch dem langen Radstand erhältlich sein.
Technische Daten um E-Antrieb nennt das in Silverstone ansässige Unternehmen nicht. Im August hatte Lunaz bereits zwei Oldtimer-Modelle von Rolls-Royce mit reinem E-Antrieb vorgestellt. Zudem hat Lunaz bereits elektrifizierte Versionen des Jaguar XK120 Sportcoupés, des XK120 Cabrios und des XK140 gebaut.
Trotz weit sechsstelliger Preise scheint sich das Geschäft für Lunaz zu lohnen: Trotz der Pandemie habe man 2020 ein „außergewöhnliches Wachstum“ verzeichnen können und in diesem Jahr die Anzahl an „hochqualifizierten Arbeitsplätzen“ verdoppelt – für 2021 ist eine weitere Verdopplung geplant. Lunaz sieht das eigene Geschäft als Teil des Trends zu Upcycling, also dem Weiterverwenden und Aufwerten bestehender Produkte.
„Bis 2030, wenn das britische Verbot des Verkaufs von Autos mit Verbrennungsmotor in Kraft tritt, wird es zwei Milliarden Verbrenner-Fahrzeuge auf dem Planeten geben“, sagt Lunaz-Gründer David Lorenz. „Ohne den Umbau auf Elektroantriebe bedeutet dies eine Massenredundanz endlicher Ressourcen, die andernfalls wiederverwendet werden könnten. Unser Ansatz entspricht der dringenden Notwendigkeit, die Lebensdauer dieser Fahrzeuge für zukünftige Generationen zu verlängern.“
Angesichts zweistelliger Stückzahlen dürfte die Auswirkung von Lunaz auf die Kreislaufwirtschaft zwar überschaubar bleiben. Aber: Ein Anfang ist gemacht.
autocar.co.uk, newspressuk.com
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