ABB nennt Details zu neuem eMobility-Entwicklungszentrum in Delft
Der Schweizer-schwedische Konzern ABB hat erstmals Details zu seinem angekündigten Forschungs- und Entwicklungszentrum für die Elektromobilität genannt. Dort sollen künftig 120 Mitarbeiter neue Lösungen der nächsten Generation für Ladeinfrastruktur entwickeln.
Das neue „E-Mobility Innovation Lab“ wird auf dem Campus der TU Delft in den Niederlanden aufgezogen, ABB hat nach eigenen Angaben zehn Millionen US-Dollar, also 8,25 Millionen Euro, in die 3.600 Quadratmeter große Anlage investiert. Frank Muehlon, Leiter des globalen Geschäfts von ABB für Infrastrukturlösungen für die Elektromobilität, begründete die Wahl des Standorts damit, dass man „von den besten technischen Talenten und Start-ups in den Niederlanden umgeben“ sei.
Die Niederlande und die Ladeinfrastruktur-Sparte von ABB stehen ohnehin in einer besonderen Beziehung zueinander: Als ABB Pläne für Lade-Produkte fasste, übernahm der Konzern 2011 das Startup Epyon, aus dem dann die Abteilung entstand. Epyon wurde selbst von ehemaligen Studierenden der TU Delft gegründet.
Das Gebäude, das zum Heizen und Kühlen an die Geothermie-Anlage der TU Delft angeschlossen ist, verfügt über spezielle Umweltprüfräume, in denen die Ladelösungen extremen Bedingungen ausgesetzt werden können, einschließlich Temperaturen von -40 bis +100 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit. In dem Atrium des Gebäudes sollen auch Busse und Lkw für Tests geparkt werden können.
Aber nicht alle Arbeiten finden physisch statt: Für Kompatibilitäts-Tests zwischen ABB-Ladeprodukten und den Fahrzeugen verfügt das Labor über spezielle Simulatoren, wobei 95 Prozent aller Tests mit einer digitalen Kopie von Fahrzeugen durchgeführt werden sollen. „Mit dem neuen Labor können wir unsere Zusammenarbeit mit EV-Herstellern verstärken, um die Leistung und den Fortschritt in der gesamten Branche voranzutreiben“, so Muehlon.
ABB hatte das Entwicklungszentrum im Sommer angekündigt, als der Technologiekonzern eigentlich den Bau eines Werks für Ladegeräte in Italien verkündete. Das rund 30 Millionen Dollar (26 Millionen Euro) teure Werk soll Ende 2021 in Betrieb gehen.
abb.com
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