Sono Motors: Neuer Prototyp im Januar / Börsengang in den USA?
Sono Motors hat angekündigt, die neue Prototypen-Generation des Sion auf der CES im Januar 2021 präsentieren zu wollen. Laut einem Medienbericht könnte das bald nicht die einzige Verbindung von Sono Motors zu den USA bleiben: Angeblich strebt das Münchner Startup an die US-Börse.
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Zunächst zu den Prototypen: Die neue Generation soll laut Sono Motors den Entwicklungsfortschritt demonstrieren, den das Unternehmen trotz der Covid-19-Pandemie erreicht hat. Die Vorstellung soll im Rahmen der komplett digital durchgeführten CES (11.-14.01.2021) erfolgen.
Mit dem Prototypen will Sono „einen weiteren großen Schritt in Richtung Serienfertigung“ machen, wie es in der Mitteilung heißt. „Wir haben nun erstmals Teile im Sion verbaut, die für die Serienfertigung gedacht sind“, sagt Denis Azhar, Group Lead Sion bei Sono Motors. „Die erfolgreiche Fertigung haben wir unseren starken Partnerschaften mit Lieferanten sowie Mitarbeitern des Werks in Roding zu verdanken.“
Erst in der vergangenen Woche hatte Sono Motors eine Kooperation mit Team Rosberg Engineering verkündet. Das im Rahmen der Zusammenarbeit entwickelte Fahrwerk ist bereits in dem Prototypen verbaut und soll die Grundlage für das Serienfahrwerk bilden, so Sono.
In der aktuellen Mitteilung verweist das Münchner Unternehmen auch auf die Lage von vor einem Jahr. Am 1. Dezember 2019 hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass wichtige Verhandlungen mit strategischen Investoren gescheitert waren und man stattdessen per Crowdfunding 50 Millionen Euro für die weitere Entwicklung einsammeln wollte. Nach einer Verlängerung bis in den Januar 2020 hinein wurde das Ziel erreicht.
Künftig will sich Sono Motors offenbar neue Geldquellen erschließen: Wie das „Manager Magazin“ berichtet, plant auch Sono Motors einen Börsengang in den USA. Ohne Nennung von Quellen heißt es dort: „Sie wollen an die US-Börse, wo nach Teslas Kursexplosion zuletzt auch andere Elektroauto-Start-ups wie Nikola oder Fisker in der Hoffnung auf Unterstützung durch renditehungrige Anleger ihr Glück gesucht und gefunden hatten. Und sich dafür bereits an der Börse gelisteter Platzhalterfirmen, sogenannter SPACs, bedient hatten.“
Diese „Platzhalterfirmen“ wurden meist genau zum Zweck der Fusion mit einem anderen Unternehmen gegründet und werden deshalb auch als „special-purchase acquisition company“ (SPAC) bezeichnet. Mit einem solchem SPAC-Deal lassen sich bei einer Fusion die sonst üblichen Abläufe eines eigenen Börsengangs enorm beschleunigen, da die SPAC bereits börsennotiert ist. In den USA kann ein klassischer Börsengang bis zu zwei Jahre dauern.
In dem Bericht werden zwar SPAC erwähnt – aber nicht, ob Sono Motors ebenfalls diesen Weg plant. Wenn das Kapital schnell fließen soll, scheint dieser Weg – angesichts der sonst üblichen Fristen für einen US-Börsengang – naheliegend. Das Unternehmen hat die Informationen nicht kommentiert.
Update 23.10.2021: Das Münchner Solar-Elektroauto-Startup hat nun offiziell bei der US-Börsenaufsicht SEC ein Registrierungsformular für den geplanten Börsengang seiner Stammaktien eingereicht. Die Anzahl der angebotenen Aktien und die Preisspanne für das potenzielle Angebot sind noch nicht bestimmt worden. Sono Motors strebt die Notierung seiner Stammaktien am Nasdaq Global Market unter dem Symbol „SEV“ an, wie das Unternehmen mitteilt.
Berenberg fungiert als Global Coordinator für das geplante Angebot. Craig-Hallum wird als Co-Manager für das vorgeschlagene Angebot fungieren. Sono Motors betont aber, dass „das Angebot den Marktbedingungen unterliegt, und es nicht gewährleistet werden kann, ob oder wann das Angebot abgeschlossen werden kann oder in welchem Umfang oder zu welchen Bedingungen es tatsächlich erfolgt.“
sonomotors.com, manager-magazin.de (Gerüchte über Börsengang), sonomotors.com (Update)
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