CATL steigt bei Neo Lithium ein / Lithium-Abbau in Argentinien

CATL beteiligt sich mit rund 8,5 Millionen Kanadischen Dollar am Rohstoff-Unternehmen Neo Lithium und bekommt dafür etwa acht Prozent der Firmenaktien. Die Kanadier halten Mineral- und Oberflächenrechte an einem neu entdeckten Lithium-Salar- und Sole-Reservoirkomplex in Argentinien.

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller hat über eine Tochtergesellschaft gut zehn Millionen Stammaktien von Neo Lithium zum Preis von 0,84 kanadischen Dollar gezeichnet, wodurch sich der oben genannte Bruttoerlös von gut 8,5 Millionen Kanadischen Dollar (knapp 5,5 Millionen Euro) ergibt. CATL entsendet im Gegenzug einen Direktor in das Board von Neo Lithium, erhält ein Vorkaufsrecht für künftige Aktienausgaben und wird einen Platz im technischen Komitee erhalten, das die abschließende Machbarkeitsstudie für das Argentinien-Projekt namens 3Q („Tres Quebradas“) vorantreibt.

Im Zuge von Q3 will Neo Lithium in der argentinischen Provinz Catamarca auf eine Produktionskapazität von circa 20.000 Tonnen Lithiumcarbonat pro Jahr in Batteriequalität kommen. Dazu gebe es Potenzial, die Kapazität auf bis zu 40.000 Tonnen pro Jahr zu erhöhen, heißt es. Im Mai 2019 erstellte Neo Lithium hierzu eine Vor-Machbarkeitsstudie. Mit CATL hat sich das kanadische Unternehmen nun einen der ganz großen Akteure aus der Batterieindustrie an Bord geholt.

„Der Abschluss der strategischen Investition von CATL bestätigt die Qualität unseres 3Q-Projekts und die Fähigkeiten unseres Managementteams“, äußert Constantine Karayannopoulos, Chairman von Neo Lithium. Mit CATL wolle man daran arbeiten, 3Q durch die Erstellung eines umfassenden Finanzierungsplans in die volle Entwicklung zu bringen.

CATL-Manager Changdong Li wird in der Mitteilung der Kanadier folgendermaßen zitiert: „CATL ist sehr erfreut, diese strategische Investition in Neo Lithium abzuschließen. Wir glauben, dass das 3Q-Projekt ein attraktives Entwicklungsprojekt ist, das von unserer Expertise und unserem Know-how im Bereich der Batterieherstellung und -technologie profitieren kann.“

Um die Lithium-Reserven in Lateinamerikas „Lithium-Dreieck“ zwischen Bolivien, Argentinien und Chile gibt es viel Konkurrenz. So hat etwa Ende 2018 der chinesische Konzern Ganfeng Lithium alle Anteile des chilenischen Lithium-Hersteller SQM am sogenannten Cauchari-Olaroz-Projekt in Argentinien gekauft. Seitdem halten die Chinesen 37,5 Prozent und Kanadas Lithium Americas Corp 62,5 Prozent an Cauchari-Olaroz, einem 82.500 Hektar großen Abbaugebiet im Norden Argentiniens, das unter anderem zwei Salzseen tangiert.

Auch Tesla soll laut einem früheren Bericht der „Financial Times“ mit SQM im Gespräch gewesen sein. Bestätigt wurde diese Nachricht jedoch nie. Fakt ist dagegen, dass sich Toyota Anfang 2018 über seine Handelsgesellschaft Toyota Tsusho in den australischen Lithium-Hersteller Orocobre eingekauft hat. Beide Partner gründeten bereits 2010 ein Joint Venture, um Lithium aus dem Salzsee Salar de Olares in Argentinien zu gewinnen.
neolithium.ca (CATL-Beteiligung), neolithium.ca (Details zum Q3-Projekt)

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