VW: Künftiges Elektro-Flaggschiff made in Wolfsburg
Volkswagen präzisiert die dieser Tage publik gemachte Ankündigung, das Stammwerk in Wolfsburg zur Modellfabrik für die hochautomatisierte Fertigung von E-Fahrzeugen zu machen. So soll dort in wenigen Jahren unter anderem ein neues Elektroauto mit verbesserter Batterietechnik und modernerer Software gebaut werden.
Das geht aus einer digital übertragenen Rede hervor, die Konzernchef Herbert Diess gestern vor rund 15.000 VW-Managern gehalten hat und aus der das „Handelsblatt“ und der „Spiegel“ jetzt zitieren.
Das genannte E-Auto soll das elektrische Topmodell der Marke Volkswagen Pkw werden und ist Gegenstand eines Projekts, das sich an Audis „Artemis“-Ansatz orientiert. Es wird also eine Art Taskforce gegründet, die von der Entwicklung des Fahrzeugs bis zur Produktion alle Aktivitäten bündelt. Die Etablierung einer E-Fertigung in Wolfsburg ist bereits zuvor eine explizite Forderung der VW-Arbeitnehmerseite gewesen.
Diess betonte in der gestern gehaltenen Rede explizit die Konkurrenz zu Tesla. Mit dem Wolfsburger E-Auto-Projekt „können wir mit Tesla mithalten und werden bei den Produktionskosten sogar noch besser liegen“, sagte der Anfang der Woche im Amt gestärkte Konzernchef. Das Zeitungs-Duo schreibt, Diess wolle das Stammwerk künftig direkt gegen die Tesla-Fabrik in Grünheide positionieren.
Vor allem bei der Produktion will Volkswagen Potenziale heben. Das neue Top-Fahrzeug soll in nur zehn Stunden gefertigt werden können – ähnlich wie auch Tesla es plant. Aktuell benötigt Volkswagens E-Auto ID.3, das im sächsischen Zwickau gebaut wird, tendenziell das Doppelte, rund 20 Stunden. Diess ergänzte, dass die Produktion dafür hochautomatisiert erfolgen werde. Auch am vergleichsweise teuren Standort sei damit die Fertigung eines solchen anspruchsvollen Autos möglich, führte er aus.
Der „Spiegel“ berichtet unter Berufung auf „informierte Kreise“ noch Details zum neu geplanten E-Flaggschiff aus Wolfsburg: Das neue Elektromodell solle in niedriger bis mittlerer sechsstelliger Stückzahl produziert werden und „mehrmarkenfähig“ sein, also eventuell auch von den Konzerntöchtern übernommen werden. Produktionsstart ist voraussichtlich 2025 oder 2026.
Diess bestätigte im Zuge seiner Ausführung ferner, dass der Konzern 2021 ein eigenes Vorstandsressort für die IT bekommen werde.
spiegel.de, handelsblatt.com
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