Mit angezogener Handbremse
Volkswagen tut zu wenig, um den Absatz seiner E-Autos zu fördern. Das wirft Greenpeace dem Autobauer mit einer nun veröffentlichten Recherche vor, die auf Testgesprächen bei bundesweit 50 VW-Händlern basiert.
Trotz eines einheitlichen Nutzungsprofils, das zum ID.3 passt, seien potenziellen Käufern in 27 Fällen ein Auto mit Verbrennungsmotor empfohlen und lediglich in acht Gesprächen zum Kauf eines ID.3 geraten worden. Wie Greenpeace weiter berichtet, seien laut übereinstimmender Aussagen von Händlerinnen und Händlern die Konditionen für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor deutlich lukrativer. Zudem fehle es an umfassenden Verkaufsschulungen und fundiertem Wissen über die Elektromodelle von VW.
Update 22.12.2020: Nachdem Greenpeace Volkswagen vor einigen Tagen vorgeworfen hatte, dass der Konzern zu wenig tue, um den Absatz seiner E-Autos zu fördern, gibt es nun eine Reaktion des Autobauers. „Kein anderer Automobilhersteller fördert die Transformation in Richtung Elektromobilität so massiv wie Volkswagen. Allein die Marke Volkswagen investiert zwischen 2020 und 2024 11 Milliarden Euro in E-Mobilität“, heißt es in einem Statement.
Es gebe seitens Volkswagen extra ein eigenes Anreizprogramm, welches den Verkauf sowohl der Verbrenner als auch der Elektrofahrzeuge mit Verkäufer-Prämien fördere. Der Verkauf des VW ID.3 werde dabei „sogar überproportional gefördert“, erklärt der Autobauer – ohne jedoch nähere Details zu nennen: „Wir bitten in dem Zusammenhang um Verständnis, dass wir zur Frage der Händlermargen aus Wettbewerbsgründen keine internen Zahlen nennen können.“
presseportal.de, greenpeace.de (PDF), merkur.de (Update)
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