Hyundai prüft angeblich Aus des Kona Electric in Südkorea

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Hyundai erwägt offenbar, den Verkauf seines Kona Electric auf dem südkoreanischen Markt zu beenden, nachdem es zuletzt zwei Rückrufaktionen für das Elektromodell gegeben hatte. Die Verkäufe des Kona Electric in Europa sollen jedoch fortgesetzt werden.

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Das schreibt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf lokale Medienberichte. Im Oktober rief Hyundai alleine in Südkorea über 25.000 rein elektrische Kona-Modelle wegen Batterieproblemen zurück. Kürzlich musste der Hersteller in seiner Heimat zudem über 50.000 Exemplare des Kona Electric und des Brennstoffzellen-Modells Nexo wegen fehlerhafter elektronischer Bremssysteme in die Werkstätten beordern.

Hyundai lehnte es bislang ab, die Berichte über einen möglichen Verkaufsstopp für den Kona Electric in Südkorea zu bestätigen, erklärte jedoch gegenüber Reuters: „Wir prüfen verschiedene Optionen, während wir uns auf die Einführung des mittelgroßen Crossover-Elektrofahrzeugs Ioniq 5 vorbereiten.“ Dabei handelt es sich um das erste Elektroauto der Südkoreaner auf Basis der neuen Plattform E-GMP, zu der der Konzern erst Anfang des Monats Details verraten hat. Der auf der Studie 45 basierende Ioniq 5 wird dadurch unter anderem mit einem 800-Volt-System ausgerüstet sein. Der Marktstart ist für 2021 geplant.

Früheren Berichten zufolge wird der Ioniq 5 zwei Batterie-Optionen mit 58 bzw. 73 kWh erhalten. Bei der Präsentation Anfang Dezember gab Hyundai auch auf Nachfrage nicht die Spanne der Batteriekapazitäten an, die mit der E-GMP möglich sind. Fakt ist dagegen, dass weiter Ioniq-Modelle folgen werden. Hintergrund ist, dass Hyundai die bisherige Modellbezeichnung Ioniq zur eigenen Submarke für künftige Batterie-elektrische Fahrzeuge auf Basis der E-GMP mit 800-Volt-Technik macht.

Update 22.04.2021: Inzwischen haben sich die Gerüchte bewahrheitet: Hyundai hat die Produktion des Kona Electric für den südkoreanischen Heimatmarkt eingestellt, wie Unternehmensvertreter nun gegenüber der Nachrichtenagentur Yonhap bestätigten. In Südkorea werden nun nur noch bestehende Lagerfahrzeuge des Kona Electric verkauft, die Exporte des Modells sollen aber weiterlaufen, wie Hyundai betont.

Für den deutschen Markt wird das inzwischen mit einem Facelift angebotene Modell in zwei Werken gebaut: Während die 100-kW-Version mit der 39,2 kWh großen Batterie weiterhin aus Südkorea importiert wird, laufen die 150-kW-Modelle mit 64 kWh-Batterie für Europa inzwischen im tschechischen Hyundai-Werk vom Band.

Hintergrund des Produktionsstopps für den südkoreanischen Markt sind zum einen die Batterieprobleme bei dem Elektromodell inklusive einer großen Rückrufaktion und zum anderen der zunehmende Fokus des Herstellers auf den neuen 800-Volt-Stromer Ioniq 5.
reuters.com, yna.co.kr (Update)

3 Kommentare

zu „Hyundai prüft angeblich Aus des Kona Electric in Südkorea“
Egon Meier
21.12.2020 um 19:32
Mir ist unklar, warum sie in Südkorea stoppen aber für den Rest der Welt weiter liefern wollen. Ist die Rechtslage in Koriea so grundsätzlich anders?
Daniel
22.12.2020 um 08:53
Nein, aber das Volk reagiert wesentlich extremer als in Deutschland. Kann man auch an Corona sehen. In Korea steht ein Lockdown bevor, bei ca. 1000 Neuinfektionen pro Tag. Die haben bisher insgesamt so viel Infizierte wie wir in 2 Tagen und deren Todeszahl schaffen wir an einem Tag. Ich nehme an, dass der Kona in Südkorea derzeit praktisch unverkäuflich ist.
Hugo
25.12.2020 um 20:17
Es gibt auch koreanische Youtube-Beiträge, die Hyundai-Fahrzeuge bemängeln (bei Verbrennern), die erhebliche Sicherheitsprobleme haben. So gingen mitten auf der Autobahn der Motor plötzlich aus. Hyundai hat versucht diese Kritiken zu untergraben, aber durch zunehmende Kritik auch bei Elektrofahrzeugen durch einige Brände ist das Unternehmen unter Zugzwang. Bereits nicht vor langer Zeit musste Hyundai wegen Mängel in den ausgelieferten Fahrzeugen in den USA hohe Summe zahlen.

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