Polnische Elektroautos kommen künftig aus Jaworzno
Das erste Elektroauto-Werk Polens wird in der Stadt Jaworzno im Süden des Landes entstehen. Der Spatenstich für die Fabrik soll im kommenden Jahr erfolgen und die Produktion 2024 beginnen. Im Juli hatte ElectroMobility Poland (EMP) zwei Prototypen der zu produzierenden Elektroautos präsentiert.
EMP hatte im Vorfeld der Entscheidung rund 30 Standorte in Polen auf ihre Eignung hin analysiert. Mit einer jetzt von Umweltminister Michał Kurtyka, Vertretern von ElectroMobility Poland sowie Behördenvertretern auf Lokal- und Regionalebene unterzeichneten Absichtserklärung wird der Fabrikbau nun in Jaworzno angestrebt. „Durch diese Entscheidung und die finanzielle Unterstützung der Regierung für das Projekt kann die Investition bereits im Herbst 2021 beginnen“, teilt EMP in einer Pressenotiz mit.
Nicht halten lässt sich den Initiatoren zufolge der ursprünglich angestrebte Produktionsbeginn im Jahr 2023. In Jaworzno dürften stattdessen ab 2024 die Bänder rollen. Zu den geplanten Produktionskapazitäten gibt es bislang keine Angaben. Angekündigt werden aber rund 15.000 Arbeitsplätze, davon 3.000 im Werk selbst und 12.000 bei Zulieferern und Subunternehmern.
ElectroMobility Poland gehört den staatlichen Energiekonzernen PGE, Tauron, Enea und Energa. Das Unternehmen agiert auch als Entwickler des Izera, des künftigen polnischen E-Autos, das – so hieß es bei der Präsentation der ersten zwei Prototypen – möglichst auf Komponenten polnischer Zulieferer basieren soll. Das dürfte sich aber nur bedingt realisieren lassen. So geht etwa die Komponentenintegration auf das deutsche Unternehmen EDAG zurück. Außerdem wird das Fahrzeug die vorhandene Elektroauto-Plattform eines namentlich noch nicht genannten Herstellers nutzen.
Die Daten zum Izera sind noch überschaubar. Bei der Präsentation im Sommer kündigte EMP zwei Batterievarianten mit 40 und 60 kWh an. In 30 Minuten soll das Auto an einer entsprechenden Schnellladestation auf 80 Prozent laden können, die voraussichtliche Reichweite gibt der Hersteller mit 400 Kilometern an. Gezeigt wurden Prototypen eines Kompaktwagens und eines SUV.
reuters.com, thefirstnews.com, electromobilitypoland.pl (auf Polnisch)
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