Micro Mobility liefert Update zu Microlino 2.0

Micro Mobility Systems gibt neue Einblicke in den Entwicklungsprozess seines E-Leichtfahrzeugs Microlino 2.0. Das erste Prototypen-Chassis, in dem das neue Fahrwerk, Motor und Batterie verbaut ist, wird seit einigen Tagen getestet. Trotz der Corona-Pandemie ist der Produktionsstart nach wie vor auf 2021 angesetzt.

Die Schweizer haben die virtuelle Integration aller technischen Komponenten in ihr neu konzipiertes Chassis abgeschlossen und sind nun am Prototypen-Bau. Erste Tests mit einem Prototypen-Chassis seien vielversprechend und gegenüber dem Microlino 1.0 deutlich besser gewesen, teilt der Hersteller in einer uns vorliegenden E-Mail mit.

Außerdem wurde mit dem Aufbau des ersten kompletten Prototyps begonnen, mit dem auch Komponenten wie Licht und das Faltdach getestet werden können. „Dieser wird voraussichtlich in wenigen Wochen fahrbereit sein. Wir planen insgesamt fünf Prototypen, die jeweils in Abständen von einigen Wochen nacheinander fertiggestellt und getestet werden. Die Produktion wird trotz Corona 2021 starten“, äußert die Micro-Mobility-Gründerfamilie Ouboter.

microlino prototyp prototype 2020 01 min

Kurzer Rückblick: Nach der im Januar 2020 bekannt gemachten außergerichtlichen Einigung mit Artega und TMI im Falle des Microlino-Klons Karolino (der jetzt als Karo-Isetta verkauft wird), hatte Micro Mobility angekündigt, seinerseits mit dem italienischen Unternehmen CECOMP eine weiterentwickelte Version des Microlino zur Serienreife zu bringen. Das optisch und technisch überarbeitete Modell taufte das Team auf den Namen Microlino 2.0. Es solle ein „um Welten besseres Fahrverhalten, bessere Ergonomie, bessere Reparierbarkeit“ vorweisen und auch „in hohen Stückzahlen produzierbar“ sein, sagte Merlin Ouboter seinerzeit. Nach der Absage des Genfer Autosalons im Frühjahr stellten die Schweizer den kleinen Stromer Anfang März virtuell vor.

Fakt ist: Von seinem reinen Retro-Design hat sich der Microlino verabschiedet. So zeigten Bilder im März etwa durchgängige LED-Lichtbalken, mit denen das Fahrzeug deutlich moderner wirkt. Wie Micro Mobility jetzt publik macht, werden es die vordere und hintere LED-Lichtleiste auch in die Serie schaffen. „Der Microlino wird das erste Fahrzeug in der L7e-Kategorie sein, dass über diese Technologie verfügt“, heißt es aus der Firmenzentrale. Auch zum Interieur nennt der Hersteller neue Details. So wird das im März gezeigte Design des Armaturenbretts Einzug in die Serie halten – mit dem Unterschied, dass die Schalter und Tasten auf der zentralen Leiste durch ein Touch-Display ersetzt werden. „Das ermöglicht uns mehr Flexibilität beim Hinzufügen neuer Funktionen“, erläutert die Gründerfamilie. Das Auto erhält also zwei Displays, eines hinter dem Lenkrad als Tacho und ein kleineres zentrales Touch-Display. Außerdem neu: Die Gangwahl wechselt auf die linke Seite und wird mittels eines Drehknopfs gesteuert.

Weitere Unterschiede zum Microlino 2.0 hatten wir bereits im Februar und März aufgearbeitet. Deshalb an dieser Stelle nur kurz und kompakt: Das Chassis wird künftig aus einer Mischung von Stahlblech und Aluminium aufgebaut und die Hinterachse um 50 Prozent breiter ausfallen, um eine Einzelradaufhängung zu ermöglichen. Die Lenksäule ist beim Microlino 2.0 fix und klappt sich beim Öffnen der Tür nicht mehr nach vorne. Außerdem wechselt der Hersteller auf  NMC-Zellen, was eine etwas kleinere Batterie und somit mehr Platz im Innenraum zur Folge hat.

Beim Antrieb wurde der Elektromotor geändert, der jetzt „merklich“ mehr Leistung haben und dabei auch effizienter als die alte Version sein soll. Trotz des neuen Motors gab Micro Mobility im Frühjahr an, dass sich „die grundlegenden technischen Daten sowie die Reichweite von bis zu 200 Kilometern und der Preis von 12.000 Euro“ nicht ändern sollen.

Als abschließende Neuigkeit stellt Micro Mobility Systems Hans-Peter Kleebinder, ehemaliger Leiter von Mini Deutschland und CMO von Audi Deutschland, als neues Mitglied des Micro Advisory Board vor. Kleebinger war laut den Schweizern erster Microlino 1.0-Testfahrer in Deutschland und soll nun mit seiner langjährigen Erfahrung in der Automobilindustrie die Markteinführung des Microlino 2.0 unterstützen.

Quelle: Infos per E-Mail, facebook.com (Video)

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