Norwegen: Morrow Batteries baut 32-GWh-Fabrik in Arendal
Der Standort für die geplante 32-GWh-Batteriezellenfabrik des norwegischen Unternehmens Morrow Batteries für Elektrofahrzeuge steht fest: Sie soll im Eyde Energipark in Arendal in der südnorwegischen Region Agder entstehen. Der Baubeginn ist für 2023 geplant.
Das geht aus einem Bericht des Norwegischen Rundfunks NRK hervor. Vier Standorte hatte Morrow Batteries demnach zur Auswahl. Die „nachhaltigste Batteriefabrik der Welt“ wird nach dem jetzt getroffenen Entschluss in Arendal entstehen und dort nach Angaben der Initiatoren mindestens 2.000 Arbeitskräfte beschäftigen. Die erste der vier geplanten Ausbaustufen mit je 8 GWh soll – wie bei der Vorstellung der Pläne im Juni berichtet – 2024 fertiggestellt sein.
Wie es nun heißt, sollen in der Fabrik vor allem Batterien für die Auto- und Schiffsindustrie gebaut werden. Das Investitionsvolumen soll sich auf fünf Milliarden Kronen, umgerechnet rund 470 Millionen Euro, belaufen. Unterstützt wird das Projekt unter anderem durch Mittel des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020.
Im Juni hieß es, dass Morrow Batteries zunächst Zellen auf Basis der bestehenden Technologien fertigen wolle. In den weiteren Ausbaustufen der Anlage sollen dann aber auch „Batteriezellentechnologie der nächsten Generation“ zum Einsatz kommen. Die Sprache ist von der Entwicklung und Industrialisierung neuartiger Lithium-Schwefel-Batteriezellen.
Hinter dem neuen Batterieunternehmen steht ein Zusammenschluss etlicher norwegischer Akteure. Eigentümer der Neugründung sind der norwegische Energiekonzern Agder Energi und der Großunternehmer Bjørn Rune Gjelstens, der unter anderem das Abfallunternehmen Noah AS besitzt. Als Initiatorin wird die Umweltorganisation Bellona bezeichnet, die auch mit einem geringen Anteil an dem Unternehmen beteiligt ist. Zu den Partnern des Projektes gehören ferner das Forschungsinstitut SINTEF, die Wirtschaftsfördergesellschaft Innovation Norway, das sogenannte Eyde-Cluster sowie mehrere Rohstofflieferanten.
Morrow Batteries will vom bevorstehenden Boom der Elektroautobranche profitieren und gleichzeitig den Beweis antreten, dass die Batteriezellfertigung ein nachhaltiger Industriezweig sein kann. Das betonte das Unternehmen bereits bei der Vorstellung des Projekts im Juni: „Wir müssen alternative Industrien zu Öl und Gas aufbauen und in der Lage sein, eine grüne Wende einzuleiten“, äußerte Terje Andersen, CEO von Morrow Batteries, seinerzeit. In Agder steht den Initiatoren des Projekts unter anderem Energie aus Wasserkraft zur Verfügung. Für die Lithium-Schwefel-Batteriezellen will Morrow Batteries künftig zudem auf Altmaterialien aus der norwegischen Ölindustrie zurückgreifen. Die Wertschöpfungskette soll sich explizit von jenen in Asien unterscheiden.
nrk.no (auf Norwegisch)
0 Kommentare