Byton: Fertigung mit Foxconn ab 2022

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Das kriselnde E-Auto-Startup Byton verhandelt mit dem Apple-Auftragsfertiger Foxconn über eine Zusammenarbeit, laut einem Medienbericht soll es dabei um eine Investition in Höhe von 200 Millionen US-Dollar gehen. Geplant sei angeblich, die Serienproduktion des Byton M-Byte im ersten Quartal 2022 zu starten.

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Wie „Bloomberg“ von Insidern erfahren haben will, drängt die vor allem als Auftragsfertiger in der Unterhaltungselektronik bekannte Foxconn Technology Group in das Auto-Geschäft. Laut einer der mit den Vorgängen vertrauten Personen könnte die Serienfertigung des M-Byte wie erwähnt im ersten Quartal des kommenden Jahres beginnen. Es wird aber nicht genannt, wofür die angebliche Investition von 200 Millionen Dollar (umgerechnet 162 Millionen Euro) verwendet werden soll – ob rein für den Produktionsstart oder noch Änderungen am Fahrzeug selbst.

Byton hatte bereits im Oktober 2019 die Vorserienproduktion des M-Byte gestartet und war auf dem Weg zur Serienproduktion. Spätestens im Zuge der Corona-Pandemie wackelte der Zeitplan, da zugesagte Gelder am Ende nicht flossen. Im Juli stellte das Unternehmen den Betrieb vorübergehend ein, im Oktober gab es bereits Gerüchte über das Interesse potenzieller Investoren – der Name Foxconn tauchte dabei aber nicht auf. Hinter Byton stehen vorrangig chinesische Anteilseigner. Dazu gehören FAW, die Nanjing Development Zone und der Batteriezellenhersteller CATL.

In trockenen Tüchern soll der mögliche Deal aber noch nicht sein. Offenbar verhandelt der Auftragsfertiger mit Sitz in Taiwan nicht nur mit Byton, sondern auch mit anderen chinesischen Elektroautobauern über potenzielle Kooperationen.

Foxconn reagierte auf eine Anfrage von „Bloomberg“ mit Bitte um Kommentar nicht, Byton lehnte gegenüber der Nachrichtenagentur einen Kommentar ab. Auf Anfrage von electrive.net bestätigte ein europäischer Byton-Sprecher, dass es erst eine Mitteilung geben werde, sobald der Vertrag unterschrieben sei. „Es ist eine Kooperation von Byton und Foxconn geplant. Dabei wurde auch vereinbart, nicht über Investitionssummen zu sprechen, deswegen wird es dazu von uns kein Statement geben“, so der Sprecher.

Foxconn plant, sein Geschäft breiter aufzustellen und unabhängiger von Apple zu werden – der US-Konzern, dem selbst Auto-Pläne nachgesagt werden – macht derzeit mehr als die Hälfte des Foxconn-Umsatzes aus. Im Auto-Geschäft soll unter anderem die im Frühjahr 2020 angekündigte Partnerschaft mit Fiat-Chrysler dazu beitragen, aber auch die im Oktober 2020 vorgestellte eigene E-Auto-Plattform. Damals gab Konzernchef Liu Young-way an, dass Foxconn bis spätestens 2027 weltweit in jedem zehnten E-Auto mit Bauteilen oder Dienstleistungen vertreten sein wolle.

Update 05.01.2021: Inzwischen hat Byton den Deal per Mitteilung bestätigt. Wie von dem Sprecher gegenüber electrive.net angedeutet, enthält die Mitteilung keine Angaben zur Höhe der Investition. Dort heißt es nur, Byton, Foxconn und die Nanjing Development Zone hätten vereinbart, dass Foxconn seine Fertigungs-Erfahrung, solide Management-Erfahrung und Industrie-Ressourcen zur Verfügung stelle, um die Produktion des M-Byte zu unterstützen. Auch der angepeilte Termin im ersten Quartal 2022 wird bestätigt.

In der Mitteilung gibt Byton zudem an, dass der Bau der Produktionsstätte in Nanjing abgeschlossen wurde. Im Juni 2020 – also kurz bevor das Unternehmen zwischenzeitlich den Betrieb eingestellt hatte – habe man eine neue Produktionslizenz erhalten.

Update 16.09.2021: Laut einem Bericht von „Nikkei“ steht die Kooperation vor dem Aus. Mehrere Insider gaben an, dass Foxconn das Projekt bereits Ende Juni pausiert habe, offiziell beendet sei es noch nicht. Weitere Details hierzu haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
bloomberg.com, byton.com (Update)

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