Freyr unterzeichnet Lizenzdeal mit 24M Technologies
Das norwegische Unternehmen Freyr, das den Bau einer großen Batteriezellfabrik im norwegischen Rana plant, hat eine Lizenzvereinbarung mit dem Zellspezialisten 24M Technologies geschlossen. Das US-amerikanische Spin-off ist für die Entwicklung seiner sogenannten Semi-Solid-Technologie bekannt.
Die Lizenzvereinbarung gewährt Freyr Rechte zur unbegrenzten Produktion von Batteriezellen auf der Grundlage der aktuellen und aller zukünftigen Technologien von 24M. Das US-amerikanische Unternehmen, das 2010 aus dem Batteriehersteller A123 hervorgegangenen ist, arbeitet an Zellen mit einem einfachen Aufbau und einem halbfesten Elektrolyt („Semi-Solid“).
Erstmals vorgestellt hatte 24M sein neues Zelldesign samt neuer Herstellungsmethoden im Jahr 2015. Seinerzeit hob das Unternehmen vor allem die günstigen Herstellungskosten hervor. Anschließend war es lange still um das Unternehmen. Erst Ende 2018 meldete es sich mit einer abgeschlossenen Finanzierungsrunde und frischen Kapitaleinnahmen in Höhe von 22 Millionen Dollar zurück.
Nun machen 24M und Freyr also eine Lizenzvereinbarung publik. Bei Freyr handelt es sich neben Northvolt um ein weiteres skandinavisches Startup, das den Aufbau von Batteriezellfabriken im Gigawatt-Bereich anstrebt. Geplant ist die Errichtung einer Zellfabrik im norwegischen Rana – während bisher stets von einer Kapazität von 32 GWh pro Jahr die Rede war, kündigt Freyr in der aktuellen Mitteilung 40 GWh pro Jahr bis 2025 an. Zum Betrieb der Anlagen soll unter anderem lokale Wasser- und Windkraft zum Einsatz kommen. Bereits vor Eröffnung der Hauptfabrik will Freyr mit seinem lokalen Standortpartner Mo Industrial Park sogenannte „Fast-Track-Fertigungsanlagen“ mit einer Kapazität von 2 GWh pro Jahr aufbauen. Dazu äußert sich das Unternehmen in der jetzigen Mitteilung allerdings nicht.
Die frisch unterzeichnete Lizenzvereinbarung sieht nun vor, dass Freyr sowohl Vorabzahlungen als auch laufende Gebühren an 24M entrichtet. Im Gegenzug erhalten die Norwegen das Recht zur unbegrenzten Produktion von Batteriezellen auf Basis der aktuellen und aller zukünftigen Technologien ihres Lizenzgebers. „24M hat die traditionelle LIB-Zelltechnologie und Produktionsplattform grundlegend neu gestaltet“, äußert Freyr-Chef Tom Jensen. Sie liefere eine höhere Energiedichte pro Batterie und ermögliche gleichzeitig eine erhebliche Reduzierung der Investitionskosten, der Betriebskosten, der CO2-Emissionen und des physischen Platzbedarfs der Produktionsanlage im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen. „Durch die Kombination der 24M-Plattform mit dem Zugang zu sauberer, kostengünstiger erneuerbarer Energie und Norwegens hoch qualifizierten Arbeitskräften werden wir unser Ziel erreichen, sichere, qualitativ hochwertige Batterien zu niedrigen Kosten und mit geringem Kohlenstoffgehalt zu liefern. Wir sind jetzt dabei, unsere Ambitionen zu beschleunigen, um die Produktion für alle relevanten Marktsegmente zu skalieren“, so Jensen weiter.
Im Oktober hatte Freyr bereits Siemens Energy und Elkem als interessierte Kunden vorgestellt. Mit beiden Konzernen haben die Norweger jüngst ein Memorandum of Understanding unterschrieben, in dem es um die Auslieferung von Zellen und den Nachschub an Anoden-Aktivmaterialien geht. Freyr verpflichtet sich im Rahmen der Vereinbarung, Batteriezellen zu wettbewerbsfähigeren Preisen zu liefern als andere Anbieter. Grundsätzlich sollen sich die in Rana gefertigten Lithium-Ionen-Zellen für den Automotive-Markt, maritime und stationäre Anwendungen gleichermaßen eignen.
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