Hatzolah Air bestellt Flugtaxis bei Urban Aeronautics vor

Der israelische Flugtaxi-Entwickler Urban Aeronautics gibt die erste Vorbestellung für seinen Senkrechtstarter CityHawk bekannt. Die auf Notfall- und Rettungsflüge spezialisierte Organisation Hatzolah Air hat vier Exemplare mit Hybridantrieb für Anwendungen im Rettungsdienst reserviert.

Beim CityHawk handelt es sich um einen E-Senkrechtstarter (eVTOL, electric Vertical Take Off and Landing), dessen Konzept sich aber von den Fluggeräten anderer Hersteller unterscheidet: Der CityHawk hat keine Flügel oder extern montierte Propeller – gerade letztere prägen das Design der Fluggeräte. Urban Aeronautics hat die Propeller vor und hinter der Fahrgastzelle in die Karosserie integriert und spricht daher auch von einem „Fancraft“. Der Vorteil des Designs sind die Abmessungen des Fluggeräts: Der City-Hawk ist nur etwas breiter als ein Pkw. Die Vision von Urban Aeronautics ist, dass der City Hawk direkt auf den Straßen landen kann und so Tür-zu-Tür-Flüge möglich macht. Derzeit setzt Urban Aeronautics beim CityHawk noch auf einen hybridelektrischen Antrieb. Ein Prototyp ist bereits im Sommer 2018 geflogen. Im Juni 2020 sind die Israelis aber eine Kooperation mit dem kalifornischen Startup HyPoint eingegangen, um künftig dessen Brennstoffzellen-Technik im CityHawk zum Einsatz zu bringen.

So viel zur Vorrede. Hatzolah Air wird nun nicht nur erster Kunde, sondern auch Vertriebspartner von Urban Aeronautics. Die gemeinnützige Organisation Hatzolah, zu der die Luftfahrtabteilung gehört, ist in „Dutzenden Städten auf mehreren Kontinenten präsent und bildet zusammengenommen die größte freiwillige Rettungsdienst-Organisation der Welt“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Sie soll die VTOL-Alternative zu herkömmlichen Krankenwagen nun anderen Rettungsorganisationen bekannt machen und den CityHawk vertreiben. Hatzolah Air und Urban Aeronautics hatten im August bereits eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung, Produktion und Vermarktung des CityHawk-Flugzeugs für Rettungsdienst-Anwendungen unterzeichnet.

„Die Vorbestellung von vier CityHawks durch Hatzolah ist ein bemerkenswerter Vertrauensbeweis in unser Programm und in unser Unternehmen“, äußert Nimrod Golan-Yanay, CEO von Urban Aeronautics. „Wir freuen uns darauf, unser Versprechen einzulösen, die urbane Luftmobilität und die Notfallversorgung in Großstädten auf der ganzen Welt zu revolutionieren.“ Der CityHawk biete 20 bis 30 Prozent mehr Platz als vergleichbare Hubschrauber, konkret für einen Piloten, einen Patienten sowie eine Begleitperson, zwei Rettungssanitäter und ein komplettes Paket an lebenserhaltenden Geräten. Das VTOL soll nach Angaben des Entwicklers innerhalb von drei bis fünf Jahren serienreif sein und eine FAA-Zertifizierung für den EMS-Einsatz erhalten.
urbanaero.com

4 Kommentare

zu „Hatzolah Air bestellt Flugtaxis bei Urban Aeronautics vor“
rabatjoie
10.01.2021 um 15:50
Solange triumphale Militärmusik über diese Videos gelegt wird, wird die Öffentlichkeit nie erfahren, wie laut diese Maschinen sind. Sollte man den Lärm, den diese Maschinen höchstwahrscheinlich verursachen, je zu hören bekommen, wäre m.E. für jeden sofort klar, dass ein Flugbetrieb in urbanen Gebieten komplett unmöglich ist.
Nico
11.01.2021 um 15:51
Vollkommen einer Meinung. Mit einem herkömmlichen Hubschrauber landet man ja daher auch nicht in einer Straßenschlucht. Von Sicherheitsaspekten noch gar nicht gesprochen, die natürlich auch bei diesem "Flugataxi" identisch zu berücksichtigen sind.
Stefab
12.01.2021 um 13:25
Gibts es reale Filme dazu mit realistischen Lärm ? Denke in der wasserstoffvariation sollte es leiser sein oder ?
Nico
14.01.2021 um 10:04
Leider nein, der Lärm wird ja nicht von der Batterie produziert, sondern von den Propellern. Das bleibt einfach bei jedem Flugobjekt so und geht halt physikalisch nicht anders, solange wir noch keinen Anti-Gravitations-Antrieb erfunden haben ;-)

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