Rheinmetall wird Lieferant von Daimler Truck Fuel Cell
Über seine Tochter Pierburg wird Rheinmetall ein strategischer Lieferant von Brennstoffzellenkomponenten an Daimler Truck Fuel Cell. Der Konzern hat nach eigenen Angaben einen Auftrag im zweistelligen Millionenwert erhalten.
Wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt, wird Pierburg ein Wasserstoff-Rezirkulationsgebläse an die Daimler-Tochter liefern. Konkretere Angaben zum Umfang des Auftrags als das Umsatzvolumen im zweistelligen Millionenbereich macht Rheinmetall aber nicht.
Die zentrale Aufgabe der georderten Komponente ist es, den bei der Reaktion in der Brennstoffzelle nicht verbrauchten Wasserstoff erneut dem Stack zuzuführen. Das Gebläse soll so die Effizienz der Brennstoffzelle erhöhen, ihre Lebensdauer verlängern und zusätzlich auch das Kaltstartverhalten verbessern.
Bei der Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co handelt es sich um eine im Juni 2020 gegründete Gesellschaft, in der Daimler alle seine Brennstoffzellen-Aktivitäten – auch jene aus dem Pkw-Bereich rund um den GLC F-Cell, die Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH – eingebracht hat. Die Daimler Truck Fuel Cell ist die Vorstufe für das angekündigte Brennstoffzellen-Joint-Venture mit Volvo Trucks. Wie im November 2020 angekündigt, werden die Schweden mit 50 Prozent bei der Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co. KG einsteigen, der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2021 erwartet – gut möglich, dass das Unternehmen im Anschluss umbenannt wird, um beide Anteilseigner zu repräsentieren.
Auf die Liefervereinbarung mit Pierburg dürfte das aber keine Auswirkungen haben. „Die Brennstoffzelle wird künftig an Bedeutung gewinnen“, sagt Rene Gansauge, Leiter der Division Mechatronics bei Rheinmetall. „Nachhaltig erzeugter ‚grüner‘ Wasserstoff wird im privaten wie gewerblichen Langstreckenverkehr dazu beitragen, die rohstoffintensive Technologie batterieelektrischer Antriebe zu ersetzen und damit die Umwelt weiter entlasten. Letzteres gilt auch für die stationäre Energiegewinnung.“ Für Rheinmetall als Technologiekonzern und Entwicklungspartner sei es wichtig, mit Kunden möglichst frühzeitig auch bei neuen Technologien zusammen zu arbeiten.
Im September hatte Daimler Trucks mit dem GenH2 Truck das Konzeptfahrzeug für einen Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt, der 2023 in die Kundenerprobung gehen soll – das Fahrzeug soll in der „zweiten Hälfte des Jahrzehnts“ in die Serienproduktion gehen. Die Besonderheit des Konzeptfahrzeugs ist, dass der Wasserstoff nicht gasförmig gespeichert werden soll, sondern in flüssiger Form bei -253 Grad Celcius.
rheinmetall.com
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