Tesla: Model Y jetzt mit einteiligem Heckrahmen
Tesla setzt in der Model-Y-Produktion in Fremont inzwischen den angekündigten einteiligen Heckrahmen ein. Das Teil aus der sogenannten „Giga Press“ wurde bei einem ausgelieferten Fahrzeug in den USA entdeckt. Derweil plant Tesla in China offenbar die nächsten Wachstumsschritte.
Zunächst aber zum Heckrahmen des Model Y: Bereits im Sommer wurde die riesige Druckgießmaschine in Fremont ausgeliefert, mit der der Heckrahmen des Model Y als ein Teil gefertigt werden kann. Zuvor waren es beim Model Y zwei Metallträger und zwei Verbindungsstücke. Beim Model 3 sind es noch 70 Bauteile, die zu dem Heckrahmen zusammengefügt werden müssen.
Dass diese Maschine bzw. deren Produkte nun auch in der Serienproduktion eingesetzt werden, wurde nicht durch Tesla selbst bekannt, sondern wie so oft durch einen Kunden: Bei seinem kurz vor Weihnachten ausgelieferten Model Y hat ein Käufer in den USA entdeckt, dass der hintere Bereich des Rahmens nur noch aus einem Teil besteht. Dabei war auch der Zufall im Spiel: Angeblich wollte der Kunde von einer Werkstatt einen Sensor installieren lassen, mit dessen Hilfe er die elektrische Heckklappe auch per Fußbewegung öffnen kann. Da für diese Arbeiten Verkleidungsteile im Kofferraum entfernt werden mussten, sei die Neuerung überhaupt aufgefallen.
Wie „Teslamag“ berichtet, könnte bei den Model Y aus chinesischer Produktion auch der vordere Rahmen aus einem Teil gefertigt sein. Bestätigt ist das aber noch nicht. Die Serienproduktion läuft bereits, die Auslieferungen sollen noch im Januar anlaufen – danach werden sicher auch die ersten Exemplare zerlegt.
Die dortige Gigafactory in Shanghai wurde bekanntlich erst für die Model-Y-Produktion deutlich erweitert. Laut „Electrek“ steht aber schon der nächste Ausbau an: An der Ostseite soll offenbar ein neues Gebäude entstehen. Dabei beruft sich das in Sachen Tesla gut informiere Portal aber nicht auf Quellen aus dem Unternehmen, sondern Drohnenaufnahmen des Geländes, die auf den 7. Januar 2021 datiert sind. Somit steht noch nicht fest, welche Funktion Tesla für das neue Gebäude vorgesehen hat. Da sich im aktuellen Stadium die endgültige Große noch nicht zuverlässig abschätzen lässt, ist noch nicht klar, ob es sich um eine weitere Montagehalle handeln wird – die Gerüchte, dass der angekündigte Tesla-Kompaktwagen für 25.000 Dollar ab 2022 in China gebaut werden soll, halten sich aber hartnäckig.
Aber auch an einer anderen Front will Tesla seine Präsenz in China ausbauen: Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, hat der Autobauer einen neuen Versuch gestartet, einen Designchef für China zu verpflichten. Dieser solle ein Designstudio in Shanghai oder Peking eröffnen und leiten – wohl auch, um den genannten Kompaktwagen zu entwerfen. Laut den drei von „Reuters“ zitierten Quellen soll Tesla klare Vorstellungen von dem neuen China-Designchef haben: Der „bikuluturelle“ Kandidat soll 20 Jahre oder mehr an Erfahrung mitbringen, mit dem Geschmack der chinesischen Kunden vertraut sein und die Lücke zwischen China und den USA überbrücken können, heißt es.
Grundsätzlich ist es nicht neu, dass Tesla ein Designzentrum in China aufbauen will – das hatte Elon Musk bereits vor einem Jahr angekündigt. Offenbar wurde aber die Suche nach einem Designchef zwischenzeitlich pausiert. Laut den aktuellen Informationen soll die Suche per Headhunter angeblich seit September wieder laufen – wohl vor allem innerhalb Chinas. Tesla-Chefdesigner Franz von Holzhausen soll bereits Gespräche mit mehreren Kandidaten geführt haben. Sobald der Designchef für China gefunden sei, wolle Tesla gemeinsam mit ihm ein ungefähr 20-köpfiges Team rekrutieren, so der Bericht. Noch ist aber wohl keine Entscheidung getroffen worden: Tesla könnte laut „Reuters“ abwarten wollen, bis Joe Biden als US-Präsident vereidigt ist und die Beziehungen zwischen den USA und China sich etwas beruhigt haben.
Aber auch ohne speziell für China designte Modelle verkauft sich Tesla in dem Land gut: Alleine im Dezember wurden laut Zahlen des chinesischen Autoverbands 23.804 MIC Model 3 verkauft. Das sind nochmals zehn Prozent mehr als im November 2020. Im Oktober waren es gerade einmal 12.143 Exemplare. Unklar ist aber, wie sich die 23.804 Model 3 im Dezember auf die unterschiedlichen Antriebe verteilen: Das Model 3 SR+ mit LFP-Batterien wird erst seit Oktober verkauft.
teslamag.de (Model-Y-Produktion), electrek.co (Gigafactory 3), reuters.com (China-Designchef), teslamag.de (China-Absatz)
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