Manz: US-Kunde ordert Montagelinie für Akkumodule aus Rundzellen

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Der Maschinenbauer Manz hat von einem namentlich nicht genannten US-amerikanischen Elektrofahrzeug-Hersteller einen Auftrag über eine Montagelinie für Batteriemodule aus Rundzellen im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erhalten. Die ersten Anlagen sollen 2021 installiert werden.

Manz hebt sich mit einem Laserverfahren zum Verschweißen von Rundzellen zu Modulen von seiner Konkurrenz ab. Laut Vorstandsvorsitzenden Martin Drasch setzt der Kunde auf Manz‘ Laser-Plattform BLS 500 und die modulare Montageplattform LightAssembly. Weitere Fakten zu dem Auftrag gibt der Maschinenspezialist aus Reutlingen vorerst nicht preis.

Allerdings streut Manz in einer begleitenden Pressemitteilung noch einige Hinweise auf den Kunden ein. So handele es sich um einen vielversprechenden US-amerikanischen Pionier der Elektromobilität und für Manz um einen Neukunden. Und Manz spricht von hocheffizienten Rundzellen, die der Kunde nutzt und vom großen Marktpotenzial, die diese Zellen aus Sicht des deutschen Unternehmens haben.

Fakt ist, dass es eher wenige Elektroautobauer gibt, die ausschließlich auf Rundzellen setzen. Der bekannteste Befürworter dieses Zellformats ist jedoch Tesla, auf den die Hinweise auch passen würden. Allerdings handelt es sich dabei um eine ungesicherte Schlussfolgerung. Die Kalifornier nutzen Rundzellen des Typs 18650 und 2170 und haben erst vor einigen Monaten eine nochmals größere und leistungsstärkere Rundzelle namens 4680 vorgestellt. Dagegen setzen beispielsweise die deutschen Autobauer eher auf prismatische Zellen und Pouch-Zellen.

Interessant ist aber auch der Hinweis, dass es sich für Manz um einen Neukunden handelt – erste Gerüchte, dass Manz Tesla beliefert, gab es bereits vor Jahren im Vorfeld des Baus der Gigafactory 1 in Nevada. Sollte Tesla bereits Kunde bei Manz sein, scheiden die Kalifornier hier aus.

Ein anderer möglicher, aber natürlich nicht bestätigter Kunde wäre Lucid Motors: Die Amerikaner haben den Zelltyp ihrer E-Limousine Air nicht offiziell angegeben. Als aber der Liefervertrag mit LG Chem im Februar 2020 angekündigt wurde, berichteten koreanische Medien unter Berufung auf LG Chem, dass es sich dabei um zylindrische Zellen handeln soll. Und sowohl LG Chem als auch Lucid rühmen sich mit der besonders hohen Energiedichte. Da Lucid dabei auf eine 900-Volt-Technologie setzt, könnte man das Unternehmen auch als Pionier bezeichnen.

Manz gibt an, mit dem neuen Auftrag nahtlos an die erfolgreiche Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres anzuschließen. 2020 sei eine deutliche Steigerung von Auftragseingang, Umsatz und Ertrag gegenüber 2019 erzielt worden. Unter den Bestellungen aus dem vergangenen Jahr kamen mehrere von Elektromobilitätsakteuren, etwa von Batteriesysteme-Hersteller Akasol und dem slowakischen Batteriezellhersteller InoBat Auto, aber auch von Zulieferern mit eMobility-Projekten wie TE Connectivity.

Anlässlich des neuen Auftrags merkt Vorstandschef Drasch an, dass nun auch auf dem US-amerikanischen Markt das Thema Elektromobilität in der Breite deutlich an Fahrt gewinne. „Neben den immensen Chancen des bereits boomenden europäischen Marktes sind wir davon überzeugt, zunehmend Kunden aus den USA von unseren Produktionsanlagen für leistungsstarke und effiziente Batteriesysteme überzeugen zu können und von deren ambitionierten Ausbauplänen zu profitieren.“
manz.com

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