Real-Labor: Göteborg richtet „emissionsfreie Zone“ ein
Die schwedische Hafenstadt Göteborg plant ab Frühjahr 2021 unter dem Titel „Gothenburg Green City Zone“ die Einrichtung eines emissionsfreien Stadtgebiets, das über eine Vielzahl klimaneutraler Verkehrsträger und eine vernetzte Infrastruktur verfügen soll.
Hintergrund ist, dass Göteborg bis 2030 zu einer klimaneutralen Stadt werden will. Mit der „Gothenburg Green City Zone“ ebnet die Kommune nun den Weg dazu. Das Areal soll einen großen Bereich im Zentrum und den umliegenden Bezirken Göteborgs umfassen und avanciert laut einer Mitteilung der Agentur Business Region Göteborg zu „einem riesigen Test- und Demonstrationsgebiet, in dem Unternehmen, soziale Akteure, Hochschulen und Institutionen zusammenarbeiten können, um neue Technologien zu testen und ihren Betrieb, ihre Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Transport, Infrastruktur, Energie und anderen umweltrelevanten Bereichen auszuweiten“.
Ziel ist es, dass bis 2030 alle Fahrzeuge, die in oder aus der „grünen Zone“ pendeln, emissionsfrei fahren. Die Initiative wird von der Stadt Göteborg und der Agentur Business Region Göteborg sowie von Volvo Cars und dem schwedischen RISE Research Institutes verantwortet, steht aber explizit allen Akteuren offen, „die sich in irgendeiner Weise an der Schaffung nachhaltiger Lösungen für die Region Göteborg und deren Verbreitung in der Welt beteiligen möchten“. Das Interesse an der Green City Zone sei bereits groß, melden die Initiatoren: An Bord sind demnach inzwischen auch die Chalmers University of Technology, die School of Business, Economics and Law der Universität Göteborg, das Schwedische Messe- und Kongresszentrum, die Stadt Mölndal im Ballungsgebiet Göteburgs sowie der Johanneberg Science Park.
„In Göteborgs Green City Zone werden die Stadt, die Wirtschaft und die Forschung zusammenarbeiten, um das Transportsystem in kürzester Zeit emissionsfrei zu machen“, betont Axel Josefson, Vorsitzender des Göteborger Stadtrats. „Mit dieser Zusammenarbeit werden wir die Führung in Nachhaltigkeitsfragen in Europa übernehmen und zeigen, dass wir es mit dem Klimavertrag der Stadt mit der EU und unseren ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen für 2030 ernst meinen.“
Volvo Cars hat zu seiner Rolle bei dem Großvorhaben eine eigene Pressemitteilung veröffentlicht. Das Unternehmen hat seinen Stammsitz in Göteborg und will für die „grüne Zone“ in seiner Heimatstadt unter anderem Robotaxis zur Verfügung stellen, die von seinem 2018 gegründeten Mobilitätsdienst M betrieben werden. „Wir wollen unser Wissen und unsere Technologie nutzen, um eine zukünftige Stadt zu schaffen, die elektrifiziert, vernetzt, gemeinsam genutzt und klimaneutral ist“, äußert Henrik Green, Technik-Chef bei Volvo Cars.
Getestet werden in der „Green City Zone“ nach Angaben von Volvo unter anderem Geo-Lösungen, die dafür sorgen, dass Fahrzeuge vor Ort ausschließlich im Elektromodus unterwegs sind und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Auch die Verkehrsinfrastruktur werde modifiziert, um sich mit Fahrzeugen verbinden und Informationen zwischen Verkehrsteilnehmern austauschen zu können, teilt Volvo mit. Angedacht seien außerdem rein elektrische Mobilitätsknotenpunkte und ein einfach zu bedienendes Ladenetz.
„Im Wesentlichen initiieren wir ein Projekt, das die Anzahl der Autos in der Stadt begrenzen soll – was ganz im Sinne unseres Unternehmens ist“, sagt Håkan Samuelsson, Vorstandsvorsitzender von Volvo Cars. „Das beweist bereits unsere Investition in den Shared-Mobility-Service M, der eine eigene KI-Technologie zur Verbesserung der Effizienz und Auslastung entwickelt hat. Wir wollen die Städte der Zukunft mitgestalten und sie lebenswert halten. Diese Initiative gibt uns die Möglichkeit, das zu tun und gleichzeitig Verantwortung in unserer eigenen Heimatstadt zu übernehmen.“
media.volvocars.com, news.cision.com
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