VW erweitert CO2-Pool um drei E-Hersteller
Der Volkswagen-Konzern hat weitere Hersteller in seinen europäischen CO2-Pool aufgenommen. Dazugekommen sind Unternehmen, die mit ihren Elektroautos den CO2-Flottenwert des Pools drücken sollen.
Wie Schmidt Automotive Research unter Berufung auf EU-Dokumente berichtet, handelt es sich dabei um den chinesischen Elektro-Newcomer Aiways, die zum Geely-Konzern gehörende britische London Electric Vehicle Company (LEVC) sowie Next.e.Go, den Nachfolger des Aachener Elektroauto-Herstellers e.Go Mobile. Zwei Unternehmen bieten ausschließlich BEV an, bei den Taxis und dem Lieferwagen von LEVC handelt es sich um Range-Extender-PHEV.
Laut Analyst Matthias Schmidt könnte sich die Aufnahme von LECV bereits in diesem Jahr für Volkswagen auszahlen. Sollte Großbritannien trotz des Brexits wie andere Nicht-EU-Staaten weiterhin in die CO2-Berechnungen eingezogen werden (derzeit etwa Norwegen und Island) könnten die Verkäufe von LEVC in Großbritannien dazu beitragen, dass der Konzern auf der Insel das CO2-Flottenziel erreicht. LEVC strebt aber auch nach Deutschland und hat zuletzt mehrere Händler unter Vertrag genommen.
VW gab im Dezember gegenüber Investoren und auch per Mail an Schmidt Automotive Research an, dass man die CO2-Ziele für 2020 voraussichtlich um „knapp 1g/km“ leicht verfehlen werde. Für 2021 werde man aber konform sein.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Kooperation mit Next.e.Go: Vor der Insolvenz von e.Go Mobile gab es Gespräche zwischen VW und dem Aachener Unternehmen, ob und in welchem Umfang e.Go den MEB von Volkswagen nutzen könnte – oder sogar Kleinserien wie das Concept Car ID. Buggy im Auftrag der Wolfsburger bauen könnte. Obwohl eine MEB-Kooperation damals nicht zustande kam, scheint der Kontakt zwischen Aachen und Wolfsburg nicht abgerissen zu sein.
Volkswagen hatte den CO2-Pool mit SAIC im September 2020 veröffentlicht – neben zahlreichen Konzernmarken wie Audi, Skoda und Seat steuern die Chinesen MG Motor und SAIC Motors Europe bei. Damals hatte LEVC einen eigenen Pool gegründet, der anderen Unternehmen offen stand – aber wohl keinen Partner gefunden. Nun hat sich die britische Geely-Tochter dem von der Volkswagen AG geführten Pool angeschlossen.
schmidtmatthias.de
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