Audi nennt Details zu Elektroauto-Joint-Venture mit FAW

Das im Oktober 2020 offiziell angekündigte Elektroauto-Joint-Venture von Audi und FAW in China wird konkreter: Das künftige Unternehmen wird zu 60 Prozent von der Audi AG und dem Volkswagen Konzern China sowie zu 40 Prozent von FAW gehalten und seinen Sitz in Changchun im Nordosten Chinas haben.

Konzentrieren wird sich das neue Joint Venture ab 2024 auf die lokale Produktion von rein elektrischen Audi-Modellen auf Basis der gemeinsam mit Porsche entwickelten „Premium Platform Electric“ (PPE). Es erhält seinen Sitz ebenso wie das bestehende Joint Venture FAW‑Volkswagen in Changchun. Für Audi handelt es sich um das erste Joint Venture mit Mehrheitsbeteiligung in China. Noch muss das Gemeinschaftsunternehmen jedoch offiziell gegründet werden. Dies soll nach Zustimmung aller Beteiligten und der chinesischen Aufsichtsbehörden noch im Laufe des ersten Quartals 2021 geschehen.

„Mit dem neuen Audi-FAW Unternehmen in Changchun bauen wir unsere Präsenz im chinesischen Markt weiter aus und stärken durch die Produktion vor Ort unsere Positionierung als Hersteller vollelektrischer Premiumfahrzeuge“, äußert Audi-CEO Markus Duesmann, der auch für das China-Geschäft verantwortlich ist. „Damit schreiben wir die Erfolgsgeschichte von Audi in China weiter fort und gestalten den Wandel der chinesischen Autoindustrie aktiv mit hin zu nachhaltiger Mobilität.“ Die lokale Produktion des ersten gemeinsam mit FAW gebauten PPE-Stromers soll bis 2024 anlaufen. Um welches Modell es sich handelt wird, gibt Audi nicht preis. Wobei: Es steht derzeit noch nicht einmal offiziell fest, welches Modell Audi in Europa zuerst auf der PPE-Basis bauen wird – bei Porsche wird es ab 2022 der elektrische Macan sein.

Bereits im Oktober hatten Audi und FAW eine Absichtserklärung unterzeichnet, die das avisierte Elektroauto-Joint-Venture zum Inhalt hatte. Diese wurde im Rahmen der Deutsch-Chinesischen Automobilkonferenz unterschrieben, die zu jenem Zeitpunkt in Changchun stattfanden. Erste Gerüchte über das sich anbahnende Gemeinschaftsunternehmen wurden zuvor schon Ende September aufgetaucht.

In den kommenden Jahren will Audi nach eigenen Angaben weitere vollelektrische Modelle der e-tron-Familie in China anbieten oder lokalisieren. Bis 2025 strebt Audi an, rund ein Drittel des Absatzes in China mit elektrifizierten Automobilen zu erzielen. Derzeit bieten Audi und FAW den Q2L e-tron als BEV und den A6L TFSI e als PHEV an. Zudem wird seit September der bisher importierte e-tron quattro in Changchun gebaut.

Zudem produziert Audi im Rahmen des Joint Ventures FAW-Volkswagen an vier Standorten in China: Neben Changchun in Foshan, Tianjin und Qingdao. Dazu kommen die Werke von SAIC-Audi.

Vertrieben werden sollen die lokal gefertigten Audi-Stromer auf PPE-Basis übrigens ebenso wie die zur Zeit schon lokal von FAW-Volkswagen produzierten Audi-Modelle und Importfahrzeuge der Marke von FAW-Audi Sales Co. Ltd, dem neuen Vertriebsarm des Joint-Ventures. Laut „Gasgoo“ ist der Name des Unternehmens im Dezember in einer Liste neu registrierter Firmen in China zu finden gewesen.
audi-mediacenter.com, autonews.gasgoo.com (FAW Audi Sales Co., Ltd.)

1 Kommentar

zu „Audi nennt Details zu Elektroauto-Joint-Venture mit FAW“
m3
19.01.2021 um 08:37
Warum? Warum machen sie es nicht selbst und ohne chinesischer Unterstütztung? So wie Tesla?

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