VW-Konzern verfehlt CO2-Ziel für 2020 knapp
Der Volkswagen-Konzern hat die CO2-Flottenziele der EU im Jahr 2020 insgesamt knapp verfehlt. Konkret fehlten im Rahmen des mit anderen Herstellern gebildeten CO2-Pools im vergangenen Jahr rund 0,5 g/km. Die Marken Volkswagen Pkw und Audi haben die CO2-Flottenziele hingegen vor allem durch den Anlauf des ID.3 und den steigenden e-tron-Absatz übererfüllt.
Konzernweit sei der CO2-Ausstoß gegenüber 2019 um 20 Prozent auf 99,8 Gramm pro Kilometer gesunken – der Konzern sieht das als Signal, dass die E-Offensive greife. „Neben Volkswagen und Audi kommen jetzt auch Cupra und Skoda mit attraktiven E-Modellen, so dass wir die Flottenziele in diesem Jahr erreichen werden“, sagt VW-Chef Herbert Diess. Bentley und Lamborghini werden einzeln bewertet und sind deshalb nicht berücksichtigt.
Genauer nach Marken splittet der Konzern die CO2-Flottenwerte in der Mitteilung nicht auf. Die Marke Volkswagen Pkw gab jedoch eine eigene Mitteilung heraus, in der die genauen Werte für die Kernmarke genannt werden: Die Pkw-Neuwagenflotte der Wolfsburger habe einen Durchschnittswert von 92 g/km erreicht. Das gesetzliche CO2-Ziel für die Marke lag demnach bei 97 g/km.
„2015 haben wir die größte und umfassendste Elektro-Offensive der Branche auf den Weg gebracht“, sagt Markenchef Ralf Brandstätter. „Die sehr deutliche Übererfüllung unserer CO2-Ziele zeigt, dass der Kurs der Marke stimmt. 2021 werden wir die Transformation hin zur E-Mobilität mit neuen Modellen nochmals beschleunigen.“
Die Beispiele von VW Pkw mit dem ID.3 (und den durch den erhöhten Umweltbonus attraktiv gewordenen e-Up und e-Golf) und Audi mit dem e-tron zeigen, dass die Marken ohne attraktive Elektromodelle es derzeit nicht schaffen, die CO2-Flottenwerte zu erreichen. Bei Skoda ist der Enyaq zwar schon vorgestellt, größere Stückzahlen sind aber noch nicht auf der Straße. Der Cupra el-Born – zuvor als Seat el-Born geplant – ist ebenfalls noch nicht auf dem Markt.
Für den CO2-Pool, den VW, Audi, Skoda und weitere Töchter unter anderem mit SAIC und deren Tochtermarke MG eingegangen waren, lag der CO2-Ausstoß der Flotte bei 99,3 g/km – eben jene 0,5 g/km zu viel. Die nun von VW veröffentlichten Zahlen basieren aber auf vorläufigen Werten, die finale Bestätigung durch die EU-Kommission erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Das Finanzergebnis soll wegen der nun anstehenden CO2-Strafzahlungen nicht beeinträchtigt werden, da der Konzern nach eigenen Angaben frühzeitig Rückstellungen gebildet habe.
volkswagen-newsroom.com (Konzern), volkswagen-newsroom.de (Marke)
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