Chinesischer Batteriehersteller CALB plant Expansion – auch nach Europa
Mit CALB (kurz für China Aviation Lithium Battery Technology) strebt ein weiterer Batteriehersteller aus China nach Europa. Das staatliche Unternehmen gibt an, Lithium-Ionen-Batterien mit NCM- sowie LFP-Chemie herzustellen – und zwar in einer Größenordnung von 100 GWh pro Jahr. In Europa ist der Bau einer eigenen Batteriefabrik geplant.
CALB ist nach eigenen Angaben bereits 2007 aus einem staatlichen Subunternehmen hervorgegangen, hat seinen Sitz in Luoyang und weltweit rund 1.700 Mitarbeiter. Der Konzern produziert unter anderem Zellen und Module für elektrische Pkw und Nutzfahrzeuge. Zu den Autos, in denen die Batterietechnologie von CALB verbaut ist, gehören der GAC Aion S und der GAC Aion V, mehrere Fahrzeuge von Changan, der Geely Emerand EV450, der Geely Geometry C sowie der DFM Fengon E3 und der IA5 von GAC-Toyota. Im Nutzfahrzeugbereich nennt CALB als Referenzen drei Bushersteller (Kinglong, Foton, Yutong) sowie einen Transporter von UPS.
In einer uns per E-Mail vorliegenden Pressemitteilung gibt CALB an, seine Produktionskapazität bereits „in naher Zukunft“ auf 200 GWh verdoppeln zu wollen. Zurzeit verfügt das Staatsunternehmen über ein F&E-Zentrum und drei Produktionsstandorte in Changzhou, Luoyang und Xiamen.
Parallel zur Steigerung der Kapazität in China will CALB weltweit expandieren. So ist unter anderem der Bau einer europäischen Fabrik geplant. Dazu hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Tochter gegründet, die dieses Projekt ankurbeln und in Europa zudem Pre-Sales- und After-Sales-Services organisieren soll. Angaben zum Zeitrahmen für das Europa-Werk macht CALB aber noch nicht.
Neben den oben genannten Kunden im Automobilmarkt, die CALB auf seiner Webseite nennt, kündigt der Batteriehersteller per E-Mail weitere Partnerschaften an. So sei man designierter Lieferant von Honda und Guangqi Honda und plane „Massenlieferungen“ an GAC-Toyota und an ein französisches Busprojekt. Außerdem bezeichnet sich CALB als wichtigen Akteur auf dem indischen Batteriemarkt und im europäischen Luxusyacht-Bereich. Auch in Japan ist das chinesische Unternehmen nach eigenen Angaben in ein Projekt eingebunden.
In Deutschland könnte CALB dem einen oder anderen insofern schon geläufig sein, als dass Zulieferer Continental mit dem chinesischen Unternehmen vor Ort ein Joint Venture unterhält, um 48-Volt-Systeme mit Motor, Steuereinheit und Batterie zu fertigen. Während CALB die Batteriezellen liefert, steuert Continental das Batteriemanagementsystem inklusive der Basissoftware bei. Als Ziel hatte Continental vor knapp zwei Jahren ausgegeben, bis 2021 die Produktion von technisch noch fortschrittlichen Batteriesystemen starten zu wollen. In der Pressemitteilung zur Gründung des Joint Ventures im Frühjahr 2018 bezeichnete Continental CALB als Tochter des staatlichen Automobilzulieferers CITC („Chengfei Integration Technology“). In der aktuellen Mitteilung und auf der Webseite des Batterieherstellers selbst wird CITC nicht erwähnt.
Quelle: Infos per E-Mail, en.calb-tech.com (Webseite auf Englisch), gg-lb.com (auf Chinesisch)
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