Kommt der Renault 5 Prototype ab 2023 in Serie?
Renault plant offenbar tatsächlich eine Serienversion seines kürzlich präsentierten rein elektrischen Renault 5 Prototype. Laut einem Medienbericht soll diese auf der neuen Plattform CMF-B EV für elektrische Kompaktfahrzeuge aufbauen und ab 2023 im Werk in Douai gebaut werden.
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Wie „Automotive News“ berichtet, sei 2025 ein weiteres Renault-Modell auf Basis der Plattform CMF-B EV geplant – möglicherweise ein vom Klassiker Renault 4 inspiriertes Crossover oder SUV. Auch die Marke Alpine – wie der Renault 5 Prototype im Rahmen der Strategie-Präsentation von Renault angekündigt – wird diese Plattform nutzen und plant darauf aufbauend einen E-Kompaktsportwagen im B-Segment.
Mögliche technische Daten des elektrischen Renault 5 oder die grundsätzlich möglichen Spezifikationen der CMF-B EV werden in dem Bericht aber nicht genannt. Bisher setzt Renault bei seinen kleinen Elektro-Modellen Zoe und Twingo Electric auf proprietäre Lösungen, nicht auf elektrifizierte Plattformen im größeren Stil für die Marke oder gar im Allianz-Verbund mit Nissan und Mitsubishi.
Bei der CMF-B EV handelt es sich um keine komplette Elektro-Neuentwicklung, sondern eine Modifikation der CMF-B-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Die „Common Module Family“ wird seit 2013 genutzt und erlaubt frontangetriebene Fahrzeuge vom A-Segment bis zum C/D-Segment. Die CMF-B ist folglich für das B-Segment optimiert und wird unter anderem vom aktuellen Renault Clio, Renault Captur, Nissan Juke und Nissan Note genutzt. Die CMF-B EV ist aber nicht mit der größeren Elektro-Plattform CMF-EV zu verwechseln, auf der etwa der Nissan Ariya und der Renault Mégane eVision basieren werden.
Im Umfeld der Strategie-Präsentation soll laut „Automotive News“ der Renault-Chefingenieur Giles le Borgne gesagt haben, man werde eine „elektrische Version der CMF für Kleinwagen“ ableiten, um ein komplettes Angebot machen zu können. Einer elektrifizierten Plattform für das B-Segment käme eine wichtige Rolle zu: Der Clio und der Captur gehören zu den meistverkauften Modellen von Renault, der Zoe ist eines der gefragtesten Elektroautos in Europa. Bisher gibt es den Clio und Captur jedoch maximal als Hybrid bzw. im Falle des Captur als PHEV.
Die Frage, ob eine Serienversion des Renault 5 Prototype das Aus für den Zoe bedeuten würde, hat Renault übrigens schon im Vorfeld beantwortet. „Die Antwort lautet nein, denn der Zoe ist das meistverkaufte E-Auto in Europa“, sagte Designchef Laurens van den Acker gegenüber „Autocar“. „Es wäre albern, Fahrzeuge zu stoppen, die in ihrem Segment am besten verkauft werden.“
Update 28.01.2020: Die Serienversion des rein elektrischen Renault 5 Prototype soll nun doch ab 2024 das Erfolgsmodell Zoe ablösen. Das berichten „Auto Motor und Sport“ und das spanische Portal „Forococheselectricos“. Design-Chef Laurens van den Acker hatte das ja kürzlich noch verneint.
Die Quelle für die neue Information ist aber prominent: Laut „Forococheselectricos“ soll das Renault-Chef Luca de Meo gesagt haben. „Der Zoe wird weitere drei oder vier Jahre bleiben, und das wird auch die Zeit sein, die wir auf den Start des Renault 5 warten müssen“, wird de Meo zitiert. „Der Renault 5 wird das Ziel haben, die Rolle des Zoe zu übernehmen, eines Elektroautos, das 100.000 Einheiten pro Jahr überschritten hat.“ Gegenüber der deutschen AMS bestätigte Renault deutlich: „Ja, der R5 soll zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Rolle des Zoe spielen.“
Die Serienversion des Renault 5 solle wegen sinkender Akkukosten preislich unterhalb des Zoe angesiedelt sein, schreibt „Forococheselectricos“ unter Berufung auf de Meo. Die Rede ist von einem Einstiegspreis von rund 20.000 Euro vor Förderung.
autonews.com, auto-motor-und-sport.de, forococheselectricos.com (auf Spanisch, beide Update)
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