Ruhrbahn testet On-Demand-Angebot in Essen

Bild: Ruhrbahn

Die Ruhrbahn hat den Testbetrieb ihres Pilotprojektes Bussi gestartet. Dabei handelt es sich um einen On-Demand-Shuttleservice, der zunächst in einem Kerngebiet rund um die Essener Innenstadt angeboten wird. Zum Einsatz kommen fünf elektrifizierte London-Taxis von LEVC.

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Im Testbetrieb sind die Fahrzeuge aus rechtlichen Gründen zunächst nur für die Mitarbeiter der Ruhrbahn buchbar. Ab voraussichtlich Anfang März 2021 soll das Angebot dann allen Fahrgästen zur Verfügung stehen.

Mit einer auffälligen goldgelben Lackierung inklusive überdimensionalem „Bussi“-Schriftzug sollen die London-Taxis ab sofort im Essener Straßenverkehr auffallen. Ihr Einsatz ist stets freitag- und samstagabends als Ergänzung zu den klassischen ÖPNV-Angeboten der Ruhrbahn vorgesehen. Der als Förderprojekt organisierte Betrieb der On-Demand-Dienstleistung ist zunächst auf zwei Jahre befristet.

Das Angebot funktioniert über eine App, mit der Nutzer nach vorheriger Anmeldung Fahrten buchen können. Die Fahrzeuge befördern Gäste zwischen zwischen rund 3.400 virtuellen Haltestellen. Haben mehrere Kunden ähnliche Start- oder Zielpunkte, werden diese Fahrten „gepoolt“ – sprich gebündelt. Das Geschäftsgebiet umfasst das Kerngebiet rund um die Essener Innenstadt. Die Kosten für den Kunden sind vom VRR vorgegeben. Sie liegen zwischen dem ÖPNV-Tarif und üblichen Taxi-Gebühren.

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie gelten im Bussi natürlich besondere Schutzmaßnahmen: Es gilt Maskenpflicht (OP-Masken, FFP2-Masken sowie KN95/N95-Masken), zwischen Fahrgästen und Fahrern gibt es eine Schutzscheibe und es sind pro Fahrzeug zunächst nur drei der sechs Sitzplätze buchbar.

Als IT-Partner für die Plattform und die App fungiert Via. Das Unternehmen kooperiert für ein ähnliches Angebot bereits unter anderem mit dem MainzRider in Mainz und dem BerlKönig in Berlin. „Der On-Demand-Verkehr bietet eine flexible Lösung zur Ergänzung und Stärkung des öffentlichen Nahverkehrsnetzes in Essen und trägt dadurch zur Reduzierung der Verkehrsbelastung bei“, sagt Chris Snyder, Europa-CEO von Via. Die eingesetzte Technologie biete eine Vielzahl von Möglichkeiten für Städte und Verkehrsbetriebe, die sich wandelnden Bedürfnisse der Bevölkerung mit einem attraktiven zusätzlichen Nahverkehrsangebot zu adressieren.

Ruhrbahn-Co-Geschäftsführer Uwe Bonan sieht On-Demand-Verkehre als Optimierung des bisherigen Angebots: „Durch datenbasierte On-Demand-Verkehre können wir noch nachfrageorientierter werden und angepasste Mobilitätslösungen auf die Straße bringen. Auch unsere Zukunft ist digital.“ Sein Co-Geschäftsführer Michael Feller betont, dass die Ruhrbahn mit der intelligenten Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote die Verkehrswende aktiv vorantreiben wolle. „Bedeutung erlangt dieses Pilotprojekt für uns, weil wir mit einem flexiblen Service die Mobilitätswünsche unserer Kunden noch besser erfüllen können und erstmalig ein rein digital angelegtes Angebot aufbauen.“

Mehr und mehr Städte integrieren ähnliche On-Demand-Services in ihren Öffentlichen Nahverkehr. Erst vor wenigen Wochen hat zudem der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) den Startschuss für eines der größten On-Demand-Verkehrsprojekte Europas gegeben: Ab Anfang dieses Jahren sollen im Verbundgebiet in Zusammenarbeit mit zunächst neun lokalen Partnern etwa 150 Batterie-elektrische oder wasserstoffbetriebene Fahrzeuge buchbar sein. Das Besondere: Der RMV ist der erste Verkehrsverbund in Deutschland, der ein On-Demand-Projekt über mehrere Landkreise und Kommunen hinweg koordiniert.

Update 05.03.2021:Nach rund sechs Wochen Testbetrieb hat die Ruhrbahn in Essen nun ihren On-Demand-Shuttleservice Bussi offiziell gestartet. Der Dienst wird wie oben berichtet mit fünf elektrifizierten London-Taxis von LEVC durchgeführt. Bussi ist ab sofort jeden Freitag- und Samstagabend von 19 Uhr bis 2 Uhr unterwegs und wird zunächst in einem Kerngebiet rund um die Essener Innenstadt angeboten.
ruhrbahn.de, ruhrbahn.de (Update)

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