Fraunhofer IKTS: Neue Recycling-Forschung in Sachsen
Das Fraunhofer-Institut IKTS erforscht an seinem neuen Standort im sächsischen Freiberg Recycling-Prozesse zur Kreislaufführung kritischer Batterie-Rohstoffe. Künftig sollen Batteriepulver mit hoher Reinheit zurückgewonnen und für die Herstellung neuer Batterien nutzbar gemacht werden.
Konkret legt das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme den Fokus auf die hydrometallurgische und elektrochemische Aufbereitung der metallischen Batteriematerialien. Ergänzend wollen die Forscher mit innovativen Trennverfahren Rohstoffe auch aus Aufschlussmedien und Prozesswässern zurückzugewinnen.
Erprobt werden sollen Recycling-Prozesse, „mit denen sich Ausbeute und Reinheit der zurückgewonnenen Batteriematerialien wie Lithium, Nickel oder Kobalt weiter erhöhen lassen“, teilt das Institut mit. Außerdem widmet sich das Team in Freiberg den Fragen, inwiefern diese Sekundärrohstoffe als Ausgangsmaterialien wieder für die Batteriefertigung nutzbar sind und welchen Einfluss sie auf die Leistung der Batteriezellen haben.
Am neuen IKTS-Standort in Sachsen stehen auf mehr als 400 Quadratmetern zahlreiche Pilotanlagen zur Verfügung. Neben der Recycling-Thematik beschäftigen sich die Wissenschaftler dort mit umweltfreundlichen und nachhaltigen Fertigungsverfahren für Batterien und mit der Entwicklung von digitalen Prozessen und intelligenten Datenbanklösungen, die dabei unterstützen können. Auch neue Batteriekonzepte werden in Freiberg erforscht. „Einen Schwerpunkt bilden Festkörperbatterien. Für die Fertigung von Festelektrolytzellen und -komponenten steht den Forschenden ein Trockenraum mit exzellenter Güte zur Verfügung“, schreibt das Fraunhofer-Institut.
Mit „SaxBatt“ sei Anfang Januar 2021 eines der Initialprojekte des neuen Standorts in Freiberg gestartet, das vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus mit EFRE-Mitteln in Höhe von fünf Millionen Euro für Investitionen und Ausstattung gefördert wird, heißt es weiter. Darüber hinaus sei es gelungen, mehr als sieben Millionen Euro Projektmittel im Rahmen der öffentlich geförderten Kompetenzcluster „greenBatt“, „ProZell“, „AQuaA“ und „InZePro“ einzuwerben.
Aktuell arbeiten sechs Forscher am neuen IKTS-Standort. Schon in den nächsten Monaten soll die Mitarbeiterzahl schrittweise anwachsen. „Wir freuen uns, dass wir unseren Beitrag zur Neugestaltung der Energiewirtschaft in den kommenden Jahren leisten können. Dies betrifft nicht nur eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, sondern auch die nachhaltige Gestaltung der dafür eingesetzten Technologien im Rahmen einer zukünftigen Kreislaufwirtschaft“, äußert Professor Alexander Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS.
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