Navistar, GM und OneH2 gründen Wasserstoff-Allianz
Der US-Nutzfahrzeughersteller Navistar, der von Traton übernommen wird, kooperiert mit General Motors und OneH2, um eine Komplettlösung für Wasserstoff-Lkw zu schaffen. GM steuert seine Brennstoffzellentechnologie Hydrotec bei, während One H2 die Wasserstoffproduktion und -betankung zuständig sein wird.
Navistar plant, sein erstes Brennstoffzellen-Serienmodell 2024 auf den Markt zu bringen. Erste Testfahrzeuge werden voraussichtlich Ende 2022 mit der Pilotphase zur Nutzung der neuen Komplettlösung beginnen. OneH2 will mehr als 2.000 der Brennstoffzellen-Trucks von Navistar abnehmen und in bestehende Flotten integrieren.
Die Eckdaten, die sowohl Navistar als auch General Motors in ihren Mitteilungen nennen: Die Zugmaschinen sollen auf eine Reichweite von 500 Meilen (rund 805 Kilometer) kommen und in 15 Minuten betankt werden können. Da Navistar derzeit von der VW-Tochter Traton übernommen wird, werden dann GM und Volkswagen miteinander kooperieren. Der Hydrotec-Stack von GM soll mehr als 300 Zellen umfassen und wird in US-Berichten wegen seiner Form auch „power cube“ genannt.
Das in North Carolina ansässige Unternehmen OneH2 soll im Rahmen der Zusammenarbeit eine modulare Wasserstoff-Lösung liefern, bei der der an den Tankstellen benötigte Wasserstoff vor Ort erzeugt werden soll. Details hierzu nennen Navistar und GM aber nicht.
Laut General Motors ist die aktuelle Kooperation mit Navistar und OneH2 unabhängig von „anderen Vereinbarungen“ – also wohl vor allem dem Deal mit Nikola. Die tiefgreifendere Zusammenarbeit mit dem Startup hinsichtlich des E-Pickups Badger ist bekanntlich gescheitert. Dennoch haben GM und Nikola in dem Ende November geschlossenen Memorandum of Understanding vereinbart, dass der Autobauer sein Hydrotec-System für Nikola-Nutzfahrzeuge der Klassen 7 und 8 (also die schweren Lkw) liefern wird.
In den USA setzt Toyota bereits Brennstoffzellen-Lkw ein, jedoch nur in der Hafenlogistik mit einem klar definierten Einsatzgebiet. Die Navistar-Lkw sollen in der Pilotphase von dem Logistiker J.B. Hunt eingesetzt werden – in größeren Stückzahlen und mit einem deutlich weiteren Einsatzgebiet.
Navistar sieht seinen Brennstoffzellen-Lkw als ideal für den Kurzstreckenbetrieb. Hier werde das Fahrzeug mit seiner Leistungsdichte bessere Fahrleistungen bieten und bei den Kosten pro Meile Werte erreichen, die mit Diesel-Lkw „in bestimmten Marktsegmenten“ vergleichbar sein sollen.
greencarreports.com, navistar.com, gm.com
0 Kommentare