Sila Nano will frisches Kapital in 100-GWh-Fabrik stecken

Der kalifornische Batteriematerial-Spezialist Sila Nanotechnologies hat in einer neuen Finanzierungsrunde 590 Millionen US-Dollar (knapp 488 Millionen Euro) eingenommen und plant den Bau einer 100-GWh-Anlage in Nordamerika für die Produktion seines Silizium-dominierten Anodenmaterials.

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Die Fabrik soll nach Angaben des Unternehmens 2024 in Betrieb gehen und ab 2025 Anodenmaterial für Elektroauto-Akkus ausliefern. Bereits im laufenden Jahr sollen vor diesem Hintergrund 100 weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Die nun via Serie-F-Finanzierungsrunde eingesammelten Mittel will Sila Nano bereits in die Entwicklung der geplanten Anlage investieren. Neben Kunden aus dem Automobilsektor planen die Kalifornier mit ihrer Technologie auch den Smartphone-Herstellermarkt bedienen.

Sila Nano wurde 2011 von Batterieingenieuren aus dem Silicon Valley und einem Professor für Werkstoffwissenschaften des Georgia Institute of Technology aus der Taufe gehoben. Seit knapp zwei beziehungsweise drei Jahren unterhalten die US-Amerikaner Partnerschaften mit BMW und Daimler sowie dem chinesischen Batteriehersteller Amperex Technology Limited (ATL). Speziell für ersteres Duo stehen Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation zum Einsatz in E-Fahrzeugen im Fokus der Kooperation. Diese sollen auf bestehenden Anlagen und mit herkömmlichem Produktionsequipment gefertigt werden können.

Konkret ersetzt das Unternehmen Graphitelektroden vollständig durch Silizium-dominierte Verbundstoffe. Gene Berdichevsky, Mitbegründer und CEO von Sila Nano, äußerte bereits 2019, dass der Ansatz seines Unternehmens „eine Verbesserung von bis zu 20 Prozent bringt und noch weiteres Potenzial im Vergleich zu herkömmlichen Li-Ionen birgt“. Dieses Potenzial umreißt Sila Nano nun konkreter: Mit der Zeit sei eine 50-prozentige Verbesserung zu erreichen, heißt es nun aus der Unternehmenszentrale.

„Es hat acht Jahre und 35.000 Iterationen gebraucht, um eine neue Batteriechemie zu entwickeln, aber das war nur der erste Schritt“, äußert Gene Berdichevsky nun anlässlich der abgeschlossenen Finanzierungsrunde. „Damit sich eine neue Technologie in der realen Welt durchsetzen kann, muss sie skaliert werden, was Milliarden von Dollar kosten wird. Aus unserer Erfahrung mit dem Bau unserer Produktionslinien in Alameda wissen wir, dass wir mit der heutigen Investition in unsere nächste Anlage auf dem richtigen Weg sind, um bis 2025 Autos und Hunderte von Millionen Verbrauchergeräten mit Strom zu versorgen.“

Update 04.05.2022: Der kalifornische Batteriematerial-Spezialist Sila Nanotechnologies hat ein Update zu seiner angekündigten Fabrik zur Produktion seines Silizium-dominierten Anodenmaterials gegeben. Das Unternehmen hat nun in Moses Lake im US-Bundesstaat Washington ein 55.000 Quadratmeter großes Areal gekauft. Die Produktionslinien in der Anlage sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 in Betrieb genommen werden, der vollständige Produktionsstart wird für die erste Jahreshälfte 2025 angekündigt.

Sila plant zunächst mit einer Jahresproduktion des Anodenmaterials für zehn GWh an Zellen, wenn das Material als vollständiger Graphitersatz verwendet wird, oder bis zu 50 GWh an Zellen, wenn es als teilweiser Ersatz verwendet wird. Der Standort Moses Lake habe das Potenzial für eine weitere Expansion, um ein Produktionsvolumen für 150 GWh bzw. 750 GWh an Zellen zu erreichen. Sila Nanotechnologies unterhält Partnerschaften mit BMW und Mercedes-Benz.
silanano.com, businesswire.com (Update)

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