Ungarn: SK Innovation kündigt dritte Batteriezellfabrik an

SK Innovation hat den Bau einer dritten Batteriezellfabrik in Europa beschlossen. Diese soll wie schon die ersten beiden europäischen Produktionsstätten für Batteriezellen in Ungarn entstehen, konkret im 50 Kilometer südwestlich von Budapest gelegenen Iváncsa.

Das neue Werk soll eine jährliche Produktionskapazität von 30 GWh bieten, was laut dem südkoreanischen Hersteller die Lieferung von Batterien für circa 430.000 Autos per annum erlaubt. Der Baustart auf einem 70 Hektar großen Areal in Iváncsa ist für das dritte Quartal dieses Jahres geplant, die Fertigstellung des Werks allerdings erst für 2028. Bis zu diesem Zeitpunkt rechnet SKI mit Investitionskosten in Höhe von umgerechnet knapp 1,9 Milliarden Euro.

Das dritte Ungarn-Werk wird den genannten Angaben zufolge wesentlich größer ausfallen als die beiden Produktionsstätten, die sich in Komárom im ungarisch-slowakischen Grenzgebiet befinden. Die eine Anlage mit einer Produktionskapazität von 7,5 GWh ist dort in Betrieb, die zweite mit geplanten 9,8 GWh befindet sich noch im Bau. Ob sich der ursprüngliche Plan der Südkoreaner, die Fabrik noch 2021 fertigzustellen und ab 2022 im großen Stil mit Auslieferungen von Zellen an europäische Autohersteller beginnen zu können, angesichts der Gesundheitskrise halten lässt, ist unklar.

sk innovation europe 2021 01 min

SKI betont aber in einer aktuellen Mitteilung, seine globale Produktionskapazität auf mindestens 125 GWh pro Jahr bis 2025 hochschrauben zu wollen und seine Produktionsbasis in Europa mit Blick auf den dort angesiedelten, wichtigen Automarkt „weiter sichern“ zu wollen. Das Unternehmen führt aus, dass es damit rechne, dass der Batteriebedarf in den europäischen Märkten voraussichtlich von derzeit 41 auf 256 GWh im Jahr 2025 steigen wird. Mit den drei Batteriezellfabriken in Ungarn erhebt SKI also Anspruch auf ein großes Stück dieses Kuchens. Langfristige Lieferverträge mit europäischen Automobilherstellern hat der Konzern bereits abgeschlossen. So kürte beispielsweise VW die Südkoreaner 2018 zu einem seiner Zelllieferanten.

Unterdessen hat SK Innovation erst vor einigen Wochen neue Batteriezellen in Aussicht gestellt, mit denen Elektroautos eine Strecke von 500 Meilen bzw. 800 Kilometer mit zwei jeweils zehnminütigen Schnellladestopps bewältigen können sollen. Außerdem soll bei dem südkoreanischen Hersteller eine Kathode mit höherem Nickel-Anteil kurz vor der Serienproduktion stehen.
skinnonews.com

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