EnBW baut Raststätte Sindelfinger Wald zum HPC-Ladepark aus
Die EnBW hat an der Raststätte Sindelfinger Wald Süd an der A8 bei Stuttgart einen Schnellladepark eröffnet, den ersten im Rahmen des Förderprojekts „Fast Lane-BW“. Der Energieversorger hat hierfür die bestehenden zwei Ladesäulen um vier weitere ergänzt, womit nun zwölf Ladepunkte zur Verfügung stehen.
Im Rahmen des Projekts „Fast Lane-BW“ fördert das Bundesland solche HPC-Parks entlang viel befahrener Fernstrecken. Das gesamte Projekt – nicht nur der Ladepark im Sindelfinger Wald – wird mit rund zwei Millionen Euro vom Land bezuschusst.
An der Raststätte war bereits ein 50-kW-Triple-Charger von ABB und ein Alpitronic Hypercharger in der 150-kW-Version installiert – der Triple-Charger bietet auch den einzigen CHAdeMO-Ladepunkt der Anlage. Neu sind vier Hypercharger in der 300-kW-Version, die jeweils über zwei CCS-Ladepunkte verfügen. Lädt nur ein Auto an der Säule, sind bis zu 300 kW möglich, bei zweien wird die Leistung gesplittet. Im Gegensatz zu dem „Flagship-Ladepark“ in Rutesheim an der A8 mit eigenem Solar-Dach sind die Ladesäulen im Sindelfinger Wald an der A81 jedoch auf dem Parkplatz der Raststätte installiert – ohne Überdachung.
Der erweiterte Ladepark ging bereits im Dezember in Betrieb – die offizielle Eröffnung fand aber erst jetzt mit EnBW-CEO Frank Mastiaux, dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Herrmann und Tank&Rast-Chef Peter Markus Löw statt.
Dennoch unterstrich Landesverkehrsminister Winfried Hermann bei der digitalen Eröffungsfeier die doppelte Relevanz großer Schnellladeparks: „Wir fördern als Land seit gut zehn Jahren die Verbreitung und den Ausbau der Elektromobilität“, so Herrmann. „Es gibt viele Fördermöglichkeiten, aber ohne eine gute Ladeinfrastruktur wird die Elektromobilität nicht abheben können. Laden ist wichtig, Schnellladen an der Autobahn ist für Fernreisen unerlässlich.“
Neben dem Ausbau an Fernverkehrswegen fördert das Land auch die Infrastruktur in innerstädtischen Ballungszentren, wie etwa im Projekt USP-BW (Urbane Schnellladeparks in Baden-Württemberg) – ebenfalls mit Beteiligung von EnBW. USP-BW wird vom Land mit rund drei Millionen Euro gefördert, EnBW hat nach eigenen Angaben sieben Millionen Euro investiert.
Man sei dafür kritisiert worden, dass derartige Förderprojekte aktuell oft mit der EnBW durchgezogen werden, berichtet Herrmann. „Jeder, der eine gute Idee hat, kann an das Land herantreten“, so der Minister. EnBW und Tank&Rast seien zwei Partner, die proaktiv vorangehen – und deshalb derzeit häufiger gefördert werden als andere.
„Für uns steht der Begriff ‚Fast Lane‘ sinnbildlich für unsere Strategie bei der Elektromobilität – das Schnellladen“ sagt EnBW-Chef Mastiaux. „Wir werden bis Ende des Jahres die Zahl der Standorte – nicht der Ladepunkte – von 450 auf 1.000 ausbauen.“ Deutschlandweit werde jede dritte Autobahnraststätte durch die EnBW mit HPC-Schnellladern versorgt. Die 1.000 EnBW-Standorte werden aber nicht nur an Autobahn-Raststätten entstehen, sondern unter anderem auch auf Parkplätzen im Einzelhandel, wie EnBW-Vertriebschef Timo Sillober kürzlich bei der Online-Konferenz electrive.net LIVE erklärte.
„Die Infrastruktur für das Auto von Morgen ist eng verbunden mit der Raststätte von Morgen“, sagt Tank&Rast-Chef Löw – und verweist dabei auch auf die Raststätte Werratal-Süd, an der ebenfalls mit EnBW Schnellladepunkte installiert wurden. In Werratal sind die Ladepunkte aber überdacht – gemeinsam unter einem Dach mit den Zapfsäulen.
Quelle: Info per E-Mail, Webcast, enbw.com
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