EnBW baut Raststätte Sindelfinger Wald zum HPC-Ladepark aus

Die EnBW hat an der Raststätte Sindelfinger Wald Süd an der A8 bei Stuttgart einen Schnellladepark eröffnet, den ersten im Rahmen des Förderprojekts „Fast Lane-BW“. Der Energieversorger hat hierfür die bestehenden zwei Ladesäulen um vier weitere ergänzt, womit nun zwölf Ladepunkte zur Verfügung stehen.

Im Rahmen des Projekts „Fast Lane-BW“ fördert das Bundesland solche HPC-Parks entlang viel befahrener Fernstrecken. Das gesamte Projekt – nicht nur der Ladepark im Sindelfinger Wald – wird mit rund zwei Millionen Euro vom Land bezuschusst.

An der Raststätte war bereits ein 50-kW-Triple-Charger von ABB und ein Alpitronic Hypercharger in der 150-kW-Version installiert – der Triple-Charger bietet auch den einzigen CHAdeMO-Ladepunkt der Anlage. Neu sind vier Hypercharger in der 300-kW-Version, die jeweils über zwei CCS-Ladepunkte verfügen. Lädt nur ein Auto an der Säule, sind bis zu 300 kW möglich, bei zweien wird die Leistung gesplittet. Im Gegensatz zu dem „Flagship-Ladepark“ in Rutesheim an der A8 mit eigenem Solar-Dach sind die Ladesäulen im Sindelfinger Wald an der A81 jedoch auf dem Parkplatz der Raststätte installiert – ohne Überdachung.

enbw ladestation charging station sindelfinger wald 2021 02 min

Der erweiterte Ladepark ging bereits im Dezember in Betrieb – die offizielle Eröffnung fand aber erst jetzt mit EnBW-CEO Frank Mastiaux, dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Herrmann und Tank&Rast-Chef Peter Markus Löw statt.

Dennoch unterstrich Landesverkehrsminister Winfried Hermann bei der digitalen Eröffungsfeier die doppelte Relevanz großer Schnellladeparks: „Wir fördern als Land seit gut zehn Jahren die Verbreitung und den Ausbau der Elektromobilität“, so Herrmann. „Es gibt viele Fördermöglichkeiten, aber ohne eine gute Ladeinfrastruktur wird die Elektromobilität nicht abheben können. Laden ist wichtig, Schnellladen an der Autobahn ist für Fernreisen unerlässlich.“

Neben dem Ausbau an Fernverkehrswegen fördert das Land auch die Infrastruktur in innerstädtischen Ballungszentren, wie etwa im Projekt USP-BW (Urbane Schnellladeparks in Baden-Württemberg) – ebenfalls mit Beteiligung von EnBW. USP-BW wird vom Land mit rund drei Millionen Euro gefördert, EnBW hat nach eigenen Angaben sieben Millionen Euro investiert.

Man sei dafür kritisiert worden, dass derartige Förderprojekte aktuell oft mit der EnBW durchgezogen werden, berichtet Herrmann. „Jeder, der eine gute Idee hat, kann an das Land herantreten“, so der Minister. EnBW und Tank&Rast seien zwei Partner, die proaktiv vorangehen – und deshalb derzeit häufiger gefördert werden als andere.

„Für uns steht der Begriff ‚Fast Lane‘ sinnbildlich für unsere Strategie bei der Elektromobilität – das Schnellladen“ sagt EnBW-Chef Mastiaux. „Wir werden bis Ende des Jahres die Zahl der Standorte – nicht der Ladepunkte – von 450 auf 1.000 ausbauen.“ Deutschlandweit werde jede dritte Autobahnraststätte durch die EnBW mit HPC-Schnellladern versorgt. Die 1.000 EnBW-Standorte werden aber nicht nur an Autobahn-Raststätten entstehen, sondern unter anderem auch auf Parkplätzen im Einzelhandel, wie EnBW-Vertriebschef Timo Sillober kürzlich bei der Online-Konferenz electrive.net LIVE erklärte.

„Die Infrastruktur für das Auto von Morgen ist eng verbunden mit der Raststätte von Morgen“, sagt Tank&Rast-Chef Löw – und verweist dabei auch auf die Raststätte Werratal-Süd, an der ebenfalls mit EnBW Schnellladepunkte installiert wurden. In Werratal sind die Ladepunkte aber überdacht – gemeinsam unter einem Dach mit den Zapfsäulen.
Quelle: Info per E-Mail, Webcast, enbw.com

4 Kommentare

zu „EnBW baut Raststätte Sindelfinger Wald zum HPC-Ladepark aus“
M. H.
01.02.2021 um 17:47
Nicht sein Ernst, dass er stolz darauf ist, dass da ein Dach bei der Flagschiffanlage und noch einer Anlage drüber ist. Ist ja schön, dass es insgesamt voran geht mit Ladeinfrastruktur. Noch mehr als teure HPCs mit riesigen Netzanschlüssen würde mich vor allem im urbanen Raum kostengünstige langsamladende Stationen mit vielen Anschlusspunkten (Vorschlag: Parkhäuser mit PV Dach/Fassade und Ladepunkten von 3kW an jedem Parkplatz sowie Lastmanagement statt Parken im öffentlichen Straßenraum mit 22kW Säulen, die in der Regel zugeparkt sind) begeistern. Und wenn dann endlich mal die Autos netzdienlich laden und vielleicht sogar entladen könnten mit entsprechender Ladepunkttechnik, dann müssten wir auch nicht mehr in den EEG Novellen bei PV Anlagen ab 100kWp eine Abregelung auf 70% vorschlagen. Also, BW und EnBW, guter first step - und jetzt noch zum Korb ziehen und abschließen mit nem slam dunk!
Florian
01.02.2021 um 17:49
Hoffe, dass EnBW auch noch weitere seiner Standorte ausbaut. Mit den EnBW-Ladern konnte ich bisher immer mit guter Ladeleistung laden. Die Ladeleistung des Autos war bisher der Flaschenhals.
Manfred
02.02.2021 um 09:33
Ich habe dort schon geladen. Eigentlich eine tolle Sache. Aber der Standort im letzten Eck fast am Waldrand und 4 parkenden ausländischen Kleintransportern haben mich bei Dunkelheit nicht begeistert. Als Frau würde ich wahrscheinlich eine andere Station favorisieren.
Axel P.
02.02.2021 um 09:41
EnBW verdient wegen ihrer umfangreichen Investitionen in die Ladeinfrastruktur in D und in der EU allergrößtes Lob!

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