Leclanché rückt Batteriesystem für Nfz ins Rampenlicht
Leclanché hat ein Batteriesystem entwickelt, das für den Betrieb von neuen und nachgerüsteten E-Nutzfahrzeugen optimiert ist. Pro Akkupack gibt der Schweizer Hersteller eine Energiekapazität von 39,4 kWh an. Maximal kombiniert werden können acht Packs, was einer Gesamtkapazität von bis zu 315 kWh entspricht.
Konzipiert ist das Batteriesystem namens INT-39 Energy für den Einsatz in Elektro- oder Hybrid-Nutzfahrzeugen, etwa in Lkw, kommunalen Servicefahrzeugen, Bau- und Landwirtschaftsfahrzeugen und Bussen. Die Installation der Batterie erfolgt dort, wo normalerweise die Tanks für fossile Brennstoffe sitzen. Sie kann aber auch an anderer Stelle integriert werden, etwa bei Bussen auf dem Fahrzeugdach. Bestellungen nehmen die Schweizer ab sofort entgegen. Erste Auslieferungen sind noch für Anfang 2021 vorgesehen.
Leclanché bezeichnet das Batteriesystem als modulare Plug-and-Play-Lösung. Es besteht aus den unternehmenseigenen M2-Batteriemodulen mit 60 Ah-Zellen auf Basis von Graphit-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid (G/NMC) sowie dem firmeneigenen Batteriemanagementsystem. Außerdem verfügt es über eine eingebaute Flüssigkeitskühlung und einen Schutz vor thermischer Überhitzung. Die Lösung stamme komplett aus europäischer Produktion, betont der Hersteller. Gefertigt werden Zellen und Module in der Schweiz und in Deutschland.
Ein Pack wiegt 372 Kilogramm und misst 40,8 x 126,6 x 61.3 Zentimeter. Die verbauten Zellen bieten laut Leclanché eine Zyklenlebensdauer von 8.000 Zyklen bei 80% Entladetiefe bei 1C/1C. Das Batteriesystem sei als 657-Volt-Pack mit besagter Energiekapazität von 39,4 kWh erhältlich und könne um ein optionales IoT-Tool ergänzt werden, das die Ferndatenerfassung und den Echtzeitzugriff auf Batteriestatus, Leistungs- und Diagnosedaten erlaubt, heißt es aus der Unternehmenszentrale.
„INT-39 Energy ist ein hochenergetisches, sicheres und effizientes Lithium-Ionen-Batteriepaket, das es Nutzfahrzeugherstellern erleichtert, emissionsfreie Elektrofahrzeuge zu entwickeln und auf den Markt zu bringen“, äußert Leclanché-Chef Anil Srivastava. Die langlebigen Zellen hielten länger und benötigen weniger Wartung, was den Fahrzeugbesitzern helfe, die Gesamtkosten ihrer Flotte zu optimieren. „Weltweit ist der Transportsektor für fast ein Viertel der direkten Kohlendioxid-Emissionen aus der Kraftstoffverbrennung verantwortlich, wobei 75 Prozent davon auf Straßenfahrzeuge wie Autos, Lastwagen, Busse und Motorräder entfallen. Leclanché ist in der Lage, eine führende Rolle bei der Unterstützung der Elektrifizierung des Transports und der Erhaltung der Biosphäre unseres Planeten für zukünftige Generationen zu spielen.“
Der an der Schweizer Börse notierte Batteriehersteller hatte vergangenen Sommer eine Partnerschaft mit der aus Polen operierenden Eneris Group publik gemacht und sich gleichzeitig strategisch neu aufgestellt. Die Partner haben unter anderem zwei Produktions-Joint-Ventures auf den Weg gebracht, eines in Deutschland für die Produktion von Zellen und das andere in der Schweiz und in Polen für die Montage von Modulen. Ein drittes wurde im Sommer auch für Frankreich erwogen. Grundsätzlich ist Leclanché in drei Geschäftseinheiten organisiert: stationäre Speicherlösungen, E-Transportlösungen und spezielle Batteriesysteme.
dgap.de
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