Mercedes bringt eVito Tourer mit rollstuhlgerechtem Ausbau

Der Mercedes-Benz eVito Tourer ist ab sofort in seiner extralangen Bauform als rollstuhlgerecht ausgebautes Fahrzeug verfügbar. Am Antrieb ändert sich nichts, wohl aber am Kabinenausbau, den Daimler gemeinsam mit dem Umrüstspezialisten AMF-Bruns anbietet.

Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Apen passt, wie auch schon beim Maxus EV80, den eVito Tourer hierfür umfassend an. Bei dem Fahrzeugumbau wird ein teil des Hecks ausgeschnitten, um eine Auffahrrampe installieren zu können. Dank des Ausschnitts liegt die Durchfahrthöhe bei 1,5 Metern, im Innenraum wurde die Bodenwanne tiefergelegt, um eine Innenhöhe vom 1,45 Metern im hinteren Rollstuhlbereich zu bieten.

Bei verbautem Zweisitzer-Beifahrerplatz und der zweiten Sitzreihe können fünf Personen plus der Fahrer transportiert werden. Wenn kein Rollstuhl befördert wird, sollen optionale Dreh- und Klappsitze eine flexible Nutzung mit bis zu sieben Personen ermöglichen.

„Fahrgäste, die im Rollstuhl sitzend befördert werden, sind besonderen Gefährdungen ausgesetzt und müssen entsprechend gesichert werden. Neben crash-geprüften Personen- und Rollstuhlrückhaltesystemen, bieten wir darüber hinaus eine spezielle Kopf- und Rückenstütze für den maßgeschneiderten Schutz“, erklärt Gerit Bruns, Geschäftsführer AMF-Bruns. „Trotzdem soll natürlich auch ein angenehmes Fahrerlebnis gewahrt bleiben. Bei unseren Einbaulösungen achten wir deshalb neben der Sicherheit auch auf ausreichend Raum und Bequemlichkeit für die beförderten Passagiere und eine leichte Bedienbarkeit.“

Daimler begründet den Umbau damit, dass insbesondere Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen von der Verfügbarkeit geeigneter Verkehrs- und Beförderungsmittel abhängig seien , damit sie am beruflichen und sozialen Leben teilhaben können. Und: „Im Zuge der gesellschaftlichen Transformation zu lokal emissionsfreien Antrieben stehen auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Fahrdienste, die entsprechende Beförderungsmöglichkeiten anbieten, vor der wachsenden Herausforderung einer Umstellung ihrer Flotte auf elektrische Antriebe.“

Aus diesem Grund – und mit der oben genannten Flexibilität – soll das Fahrzeug nicht nur an spezialisierte Fahrdienste verkauft werden, sondern auch an das Taxigewerbe. Die Branche könne sich neue Kundenkreise erschließen und dadurch zur Mobilität dieser Bevölkerungsgruppe beitragen, so Daimler. Der Konzern verweist darauf, dass Taxiunternehmen in einigen Bundesländern (eta Berlin und Brandenburg) die Kosten für den Umbau zu einem „Inklusionstaxi“ erstattet bekommen.

Der umgebaute eVito Tourer setzt auf denselben Antrieb wie der EQV 300: Die Batterie fasst 90 kWh netto (100 kWh brutto), was für eine Reichweite von bis zu 421 Kilometern reichen soll. Geladen wird ab Werk mit 50 kW DC (80min von 10-80%), optional sind 110 kW möglich (45min von 10-80%). Das AC-Laden ist mit 11 kW möglich. Der an der Vorderachse verbaute E-Motor leistet 150 kW in der Spitze und dauerhaft 70 kW.

Preise für den Umbau nennt Daimler in der Mitteilung nicht. Der eVito Tourer ist ab 53.990 Euro netto erhältlich, die extralange Version kostet mindestens 54.740 Euro netto.
daimler.com

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