Nimble Energy: Startup bietet On-Demand-Ladedienst
Das tschechische Startup Nimble Energy hat einen mobilen Lade-Service für Elektroautos vorgestellt. Das auf mobile Speicher und Ladestationen spezialisierte Unternehmen bringt einen On-Demand-Lieferdienst für Lade-Elektrizität auf den Weg.
Herzstück des Systems namens Nimbee ist eine 42-kWh-Batterie mit einer maximalen Ladeleistung von 40 kW für CCS und CHAdeMO-Lader. Die Batterie mit 900 Volt Systemspannung ist auf einem Anhänger montiert, den der Betreiber mit einem eigenen Elektroauto zum vereinbarten Lade-Ort bringt. Dort startet er den Gleichstrom-Ladevorgang und bringt den Batterie-Anhänger anschließend zum Nachladen ins Depot zurück. Die Kunden sollen den ganzen Vorgang über die App beobachten können, verspricht Nimble Energy.
Die Batterie, die laut der Mitteilung von schweizerischen und tschechischen Experten entwickelt wurde, kann mit ihren 42 kWh viele Elektroautos aus dem Kleinwagen und Kompaktwagen-Segment in einer Stunde vollständig oder beinahe vollständig laden. Bei größeren E-Autos wie etwa einem Audi e-tron oder Tesla Model X reichen die 42 kWh nicht für eine komplette Ladung, aber immerhin für einen Reichweiten-Zuwachs von bis zu 200 Kilometern.
Das Startup bietet einen „Charging-as-a-Service“-Ansatz: Es bringt die Lade-Batterie dorthin, wo das Auto abgestellt wurde. Die E-Auto-Fahrer sollen sich die Suche nach einer Ladesäule sparen können, da die mobile Ladebatterie zu ihrem Parkplatz gebracht wird.
Soweit die Theorie. In einem Werbe-Video verspricht Nimble zudem, dass der Auflade-Dienst auch an schwieriger zugänglichen Orten funktionieren soll – in dem Video wird zum Beispiel ein Parkhaus und eine Art Wanderparkplatz in einem Wald gezeigt – während der Fahrer mit seinem Mountainbike in einem Bike-Park unterwegs ist, wird sein E-Auto geladen.
Nimble will dabei die Anhänger nicht zwingend selbst betreiben, sondern will eine offene Plattform bieten. Andere Anbieter könnten ihre eigenen, von Nimble zertifizierten Lader mit dem System verbinden oder Batterie-Anhänger von Nimble mieten. Für die Kunden soll das im Prozess keinen Unterschied machen.
In der Praxis soll im Frühsommer erst einmal eine Pilotphase in Prag durchgeführt werden, dann sollen auch die Apps für iOS und Android verfügbar sein. Weitere Städte sind bereits geplant, konkret Hamburg und Kopenhagen, dann München, Berlin und Amsterdam. In dem Pilotprojekt wird sich dann wohl zeigen, wie praxistauglich das Konzept ist – wenn der Fahrer sein Auto gerade so in eine Parklücke am Straßenrand gequetscht oder einen der letzten Plätze in einem Parkhaus ergattert hat, wird es wohl nicht einfach, den Batterie-Anhänger neben dem E-Auto abzustellen.
Offen sind zudem die genauen Kosten für einen solchen Dienst. Nimble kündigt in der Mitteilung zwar ein dynamisches Pricing an, nennt aber keine Zahlen. Die dynamischen Tarife sollen sich nach der Priorität der Bestellungen richten. „So wird etwa der Preis für eine Sofort-Aufladung innerhalb einer Stunde ganz anders sein als der Preis für eine Aufladung mit längerer Vorlaufzeit“, so Nimble. „Die günstigsten Tarife gibt es nachts für E-Fahrzeugbesitzer ohne Anschlussmöglichkeiten zu Hause.“
CEO Jan Samal sieht in dem Dienst einen „fundamentalen Beitrag zu einer nachhaltigen Welt“. „Unser Ziel ist es, den Service so schnell wie möglich in Europa zu etablieren und gleichzeitig die Eintrittsbarrieren und Anfangskosten für Betreiber so niedrig wie möglich zu gestalten“, so Samal. „Dadurch gewinnen letztlich vor allem die Verbraucher.“
Quelle: Info per E-Mail
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