Forschung zu innovativem Wärmemanagement in LCVs
Das neue deutsch-französische Forschungsprojekt InnoTherMS will mittels eines innovativen Wärmemanagementsystems den Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen auf das Nötigste reduzieren. Die Reichweite soll sich dadurch um mindestens zehn Prozent verbessern lassen.
InnoTherMS steht für „Innovative Predictive High Efficient Thermal Management System“. Die Wissenschaftler geben an, Elektrofahrzeuge mit Blick auf das Wärmemanagement ganzheitlich zu betrachten: „Durch maximale Bremsenergierückgewinnung, intelligente Nutzung und Verteilung der Abwärme der elektrischen Systemkomponenten sowie eine bedarfsgerechte und prädiktive Regelung der Energieströme von Fahrzeugantrieb und Innenraum“ sollen Energieeffizienz und Reichweite des Fahrzeugs erhöht werden, heißt es in der Projektbeschreibung.
Im Mittelpunkt steht dabei ein virtuelles, vorausschauendes Wärmemanagement-Tool, das auf einer Simulations- und Modellierungssoftware für den Kühlkreislauf basiert und das thermische Speichersystem berücksichtigt. Als Herzstück der InnoTherMS-Lösung ermöglicht es nach Angaben der Projektbeteiligten die Vorhersage und Steuerung der Heizung oder Kühlung eines Elektrofahrzeugs bei möglichst geringem Energieverbrauch, maximaler Autonomie und Gewährleistung des thermischen Komforts der Fahrgäste.
Die Forschungen und Tests beziehen sich auf das Design eines leichten kommerziellen Lieferfahrzeugs (LCV). Im Mittelpunkt stehen dabei der Fahrgastraum sowie der Frachtraum, der zum Transport von Waren unter Aufrechterhaltung der Temperatur genutzt wird. Betrachtet werden „hochdynamische Fahrprofile in Kombination mit häufigen Stop-and-Go-, Stillstands-, Aufheiz- bzw. Abkühlphasen“.
Im nächsten Schritt steht für die Verantwortlichen die Suche nach einem Hersteller an, der die Lösung implementiert. Das Projekt profitiert von öffentlichen Fördermitteln der Region Auvergne-Rhône-Alpes (Frankreich) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Deutschland). Zu den deutschen Partnern des Projekts gehören Fraunhofer, GreenIng, die Hochschule Esslingen und TheSys. Auf französischer Seite beteiligen sich das Centre d’énergétique et de thermique de Lyon, IFP Energies Nouvelles, die Université Claude Bernard Lyon 1, Saint Jean Industries und Segula Technologies.
openpr.de, emobil-sw.de
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