USA: Microvast richtet Batteriewerk in Tennessee ein

Der Batteriehersteller Microvast hat in Clarksville im US-Bundesstaat Tennessee ein bestehendes Werk von Akebono und Bosch übernommen und rüstet dieses zur Herstellung von Batteriezellen, Modulen und Packs für E-Fahrzeuge um. Außerdem hat Microvast eine Kooperation mit der Oshkosh Corporation bekannt gegeben.

Zunächst zum neuen Microvast-Standort in Clarksville: Die Produktion soll im Anschluss an die Umrüstung des Werks im Sommer 2022 starten. Das 2006 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Houston im US-Bundesstaat Texas nimmt dafür 220 Millionen US-Dollar in die Hand und kündigt an, vor Ort 287 Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Auch die Einrichtung einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist am Standort geplant. Zur geplanten Fertigungskapazität ist nichts bekannt.

Unabhängig von den Plänen für Clarksville gibt Microvast eine Kooperation mit der Oshkosh Corporation bekannt, um gemeinsam an der Entwicklung und Integration von Batterietechnologien der nächsten Generation zu arbeiten. Bei Oshkosh handelt es sich um einen Nutzfahrzeughersteller, der neben Lkw vor allem Spezialfahrzeuge anfertigt. Das Ziel sei, „maßgeschneiderte Batterielösungen für die zukünftigen Elektrifizierungsprojekte von Oshkosh zu konzipieren“, führt Microvast aus. Oshkosh investiert zudem im Rahmen von Microvasts angekündigten Börsengang 25 Millionen US-Dollar in den Batteriehersteller.

Die Texaner streben – wie vor wenigen Tagen berichtet – per Fusion mit der Tuscan Holdings Corp. an die US-Börse. Der Börsengang soll dem fusionierten Unternehmen 540 Millionen Dollar einbringen (knapp 450 Millionen Euro). Tuscan wird bereits unter dem Ticker-Kürzel THCB an der Nasdaq gehandelt, das fusionierte Unternehmen soll als MVST gelistet werden.

Die deutsche Tochter Microvast GmbH hat derweil zum 1. Februar ihre neue Europazentrale in Ludwigsfelde bei Berlin eröffnet. An dem Standort ist auch die Produktion angesiedelt. Die Montage von Batteriemodulen soll wie geplant zum Ende des ersten Quartals im März beginnen. Die Modul-Produktionslinie wurde von Thyssenkrupp zugeliefert und ist rund 100 Meter lang. Die Zellen dafür stammen von der chinesischen Schwestergesellschaft Microvast Power Systems Co. Ltd. in China.

Die Fertigungskapazität soll anfangs bei 1,5 GWh pro Jahr liegen, später soll Ludwigsfelde auf bis zu 6 GWh ausgebaut werden. Dann sollen bis zu 250 Arbeitsplätze entstehen. Für die erste Ausbaustufe hat das  Unternehmen nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Euro investiert.
clarksvillenow.com, tn.gov, businesswire.com (Kooperation mit Oshkosh)

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