Aufgefrischter Chevrolet Bolt kommt auch als Langversion
Chevrolet hat den überarbeiteten Bolt EV sowie erstmals die etwas größere Variante Bolt EUV vorgestellt, die beide ab diesem Sommer in den USA verfügbar sein werden. Das Modell wurde zwar günstiger, setzt dafür aber beim Antrieb auf bekannte Technologie.
Die Neuauflage des Bolt EV, von dem Chevrolet bisher weltweit über 100.000 Einheiten verkauft hat, wird mit einem Basispreis von 31.995 US-Dollar (vor Subventionen) über 5.000 Dollar günstiger als das Vorgängermodell, der erstmals verfügbare Bolt EUV startet ab 33.995 Dollar. Das entspricht nach aktuellem Wechselkurs umgerechnet 26.360 Euro für den Bolt EV und 28.000 Euro für den Bolt EUV – in den USA sind das jedoch die Netto-Preise.
Beim Antrieb setzt Chevrolet statt auf die neue Ultium-Technik von General Motors auf Bewährtes: Sowohl der neue Bolt EV als auch der Bolt EUV kommen mit einem einmotorigen E-Antrieb mit 150 kW und einem 65-kWh-Akku. Die Reichweite (nach EPA geschätzt) wird beim Bolt EV mit 411 Kilometern und beim etwas größeren und schwereren Bolt EUV mit 402 Kilometern angegeben. Beim Bolt EUV ist ein 11-kW-AC-Lader Standard, beim Bolt EV ist das ein optionales Extra – hier sind 7,2 kW Serie. Die DC-Ladeleistung gibt Chevrolet in der Mitteilung nicht an, nur die Ladedauer: In einer halben Stunde soll Strom für 100 Meilen, also 160 Kilometer, geladen werden können.
Neu gestaltet wurde vor allem die Optik, an der Front wirken beide Modelle deutlich moderner, unter anderem entfällt der künstliche Kühlergrill zwischen den Scheinwerfern. Hierbei handelt es sich aber eher um eine Frischzellenkur einiger Verkleidungsteile, denn wesentliche Merkmale des bekannten Bolt wurden übernommen. Beispiele hierfür sind die Position des Ladeports zwischen Vorderrad und Fahrertüre sowie die ansteigende Fensterlinie – bei einem Redesign wären hier größere Änderungen am Blech und den Werkzeugen notwendig gewesen. An der Front sind Änderungen an Stoßstange und Scheinwerfer einfacher umzusetzen, dennoch kann hier optisch ein großer Effekt erzielt werden.
Im Innenraum fällt das Facelift dezenter, aber immer noch umfangreich aus. Elemente wie der bekannte Touchscreen in der Mittelkonsole oder das Fahrer-Display sind auch in der überarbeiteten Version noch enthalten. Geändert wurden hingegen das Grund-Layout des Armaturenbretts, das Lenkrad und einige Schalter. GM gibt hier an, vor allem auf das Feedback der Bolt-Fahrer gehört zu haben – diese seien zwar mit dem Auto zufrieden gewesen, aber weniger mit dem Kunststoff-betonten Innenraum. In dem Modelljahrgang 2022 erhält auch das Infotainmentsystem ein Update. Es soll nun unter anderem drahtloses Apple CarPlay und weitere Apps – etwa Alexa, Spotify oder The Weather Channel – unterstützen.
Der Bolt EUV ist in der Summe mehr als eine reine Lang-Version. An der Front unterscheidet sich das Design leicht (etwa am unteren Lufteinlass), zudem ist die Fahrgastzelle anders gestaltet. Die Fronthaube steigt nicht so stark an, die Fensterlinie ist gerade. In Kombination mit den anderen Abmessungen (+16 Zentimeter Länge, +7,4 Zentimeter Radstand) ergibt sich so vor allem auf der Rückbank eine größere Beinfreiheit. Zudem wird der Bolt EUV das halbautonome „SuperCruise“-Assistenzsystem von General Motors erhalten.
Pläne, den Bolt EV und Bolt EUV auch in Europa auf den Markt zu bringen, hat GM derzeit nicht.
carscoops.com, insideevs.com, electrek.co, chevrolet.com
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