Enevate wirbt frisches Kapital für Vorserienfertigung ein
Das von der Hersteller-Allianz Renault, Nissan und Mitsubishi unterstützte kalifornische Batterie-Startup Enevate hat in einer neuen Finanzierungsrunde weitere 81 Millionen US-Dollar eingesammelt. Die Firma setzt bekanntlich auf Lithium-Ionen-Zellen mit Silizium-dominierter Anodentechnologie.
Kurzer Rückblick: Vor gut einem Jahr kündigte Enevate eine neue Generation seiner Silizium-Lithium-Ionen-Zellen an, die sich auch in großen Stückzahlen produzieren lassen soll. Die Kalifornier gaben seinerzeit bekannt, dass die verbesserte Technologie extrem schnelles Laden mit hoher Energiedichte und zu geringeren Materialkosten als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien ermöglichen soll – bei gleichzeitiger Kompatibilität mit bestehenden Batterie-Fertigungsanlagen.
Die genannten 81 Millionen US-Dollar (knapp 67 Millionen Euro) sind nun im Zuge einer Serie-E-Finanzierungsrunde zusammengekommen und erhöhen die bis dato über Finanzierungsrunden eingeworbenen Mittel des Unternehmens auf nun 191 Millionen Dollar (gut 157 Millionen Euro). Angeführt wurde die aktuell abgeschlossene Runde von der Fidelity Management & Research Company. Auch bestehende Investoren haben sich laut Enevate beteiligt, darunter Mission Ventures und Infinite Potential Technologies.
Das neue Kapital versetzt Enevate nach eigenen Angaben in die Lage, seine Vorserienproduktionslinie deutlich zu erweitern, neues Personal einzustellen und generell zu wachsen. „Mit der Implementierung unserer Schnellladetechnologie sehen wir einen Tag in nicht allzu ferner Zukunft, an dem Elektroautofahrer in der Lage sein werden, an Drive-Thru-Ladestationen anzuhalten, die ähnlich wie heutige Tankstellen aussehen werden, aufzuladen und in fünf Minuten wieder auf der Straße zu sein“, äußert Enevate-CEO Robert A. Rango.
Enevate gibt an, über mehr als 350 erteilte oder im Registrierungsprozess befindlichen Patente zu verfügen. Das Know-how will das Unternehmen mittels Lizenzierung seines geistigen Eigentums an Dritte vermarkten: „Enevate arbeitet mit mehreren Automobil-OEMs und Elektroauto-Batterieherstellern zusammen und ermöglicht es ihnen, die bestehende Produktionsinfrastruktur mit minimalen zusätzlichen Investitionen zu nutzen, um die nächste Generation von Elektroautos zu bauen.“ Interessiert ist unter anderem Renault-Nissan-Mitsubishi: Ende 2018 beteiligte sich die Hersteller-Allianz an Enevate.
In einer früheren Mitteilung gab das Startup bekannt, seine Technologie für Elektroautos des Modelljahrs 2024/2025 zu vermarkten zu wollen. In der aktuellen Pressenotiz nennen die Kalifornier dazu keinen neuen Stand.
Das Unternehmen aus Irvine hebt vor allem die Schnelllade-Qualitäten seiner Technologie hervor. Im Januar 2020 unterlegte Enevate dieses Ziel zum ersten Mal mit etwas konkreteren Zahlen. Die neue XFC-Energy-Technologie der 4. Generation mit Silizium-dominierter Anodentechnologie erlaube eine 5-minütige Ladung auf 75 Prozent Kapazität bei 800 Wh/L und 340 Wh/kg Zell-Energiedichte, hieß es. Hochgerechnet auf eine typische BEV-Batterie könnten so in fünf Minuten Strom für weitere 390 Kilometer (240 Meilen) nachgeladen werden.
Laut Unternehmensgründer und CTO Benjamin Park sei die Technologie für „großformatige Pouch-, prismatische und zylindrische EV-Zellen“ entwickelt worden, worin eine reine Silizium-Anode mit nickelreichen NCA-, NCM- und NCMA-Kathoden kombiniert wird. Damit seien die Zellen in der Lage, 1.000 Zyklen zu erreichen und bei Temperaturen von „-20˚C und darunter“ zu arbeiten.
businesswire.com
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