BMW führt neue Ladetarife ein
Die BMW Group hat für seine Ladedienste BMW Charging und Mini Charging eine neue Tarifstruktur eingeführt. Jedoch bietet nur einer der beiden Tarife feste Preise an allen zugänglichen Ladestationen. Vergünstigte Konditionen bei Ionity kosten aber in beiden Fällen Aufpreis.
Zunächst zu den Basics: Nach der einmaligen Anmeldung sollen die BMW- oder Mini-Fahrer per App oder Ladekarte Zugang zu 173.000 Ladepunkten in 19 europäischen Ländern erhalten. Die überwiegende Mehrheit (162.000 Ladepunkte) sind AC-Lader, die restlichen 11.000 Ladepunkte werden mit Gleichstrom betrieben. Die Anzahl der HPC-Lader mit mehr als 150 kW weißt BMW in der Mitteilung nicht gesondert aus.
Wie bisher werden die beiden Tarife „Flex“ und „Active“ genannt. „Flex“ richtet sich an die Kunden, die häufig bis überwiegend zuhause oder beim Arbeitgeber laden und nur selten auf öffentliche Ladestationen angewiesen sind. Aus diesem Grund gibt es in diesem Tarif keine monatliche Grundgebühr, die Ladevorgänge selbst werden aber „zu betreiberspezifischen Konditionen“ abrechnet. Sprich: Um böse Überraschungen zu vermeiden, muss sich der Kunde vor dem Laden genau über die Konditionen an diesem Ladepunkt informieren.
Warum BMW im „Flex“-Tarif zu „betreiberspezifischen Konditionen“ wechselt, wird in der Mitteilung nicht begründet. Bisher gab es feste Preise je Kilowattstunde – genau genommen 0,39€/kWh beim AC-Laden und 0,49€/kWh beim DC-Laden. BMW Charging hatte den Schritt im Dezember gegenüber Kunden angekündigt.
Im „Acitve“-Tarif sollen die Kunden, die überwiegend oder ausschließlich öffentlich laden, einheitliche Preise je Kilowattstunde erhalten – jedoch für eine Grundgebühr von 4,99 Euro pro Monat. Das AC-Laden kostet dann 0,33€/kWh, zwischen 8 und 20:59 Uhr wird nach 180 Minuten Ladedauer eine Blockiergebühr von 0,06€/min berechnet – von 21 bis 07:59 Uhr entfällt diese Zeitgebühr. Das DC-Laden kostet 0,39€/kWh, nach 90 Minuten Ladezeit werden 0,20€/min berechnet. Einen Nachttarif ohne Blockiergebühr gibt es beim DC-Laden nicht. Die DC-Konditionen sind somit gleich geblieben, bei den AC-Konditionen lag der Preis aber bisher bei 0,29€/kWh – hier gibt es im neuen Tarifmodell also eine kleine Erhöhung. Bei der Übernahme eines neuen elektrischen BMW ist der „Active“-Tarif für 12 Monate gratis.
„Mit unserem ‚Active‘-Tarif liegen die Energiekosten in Deutschland auch für die Kunden, die daheim oder beim Arbeitgeber nicht laden können und daher auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind, noch bis zu 25 Prozent günstiger als für vergleichbare Fahrzeuge mit Diesel-Antrieb“, sagt BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota. „Den Mythos, Strom für elektrifizierte Fahrzeuge sei teurer als Benzin und Diesel, können wir damit klar ausräumen.“
Beim „Active“-Tarif gelten die genannten kWh-Preise jedoch nur in Deutschland. In den anderen 18 Ländern werden andere Konditionen berechnet (innerhalb des Landes aber einheitlich), worüber sich der Kunde vor der Fahrt ins Ausland informieren sollte. In Österreich wird zum Beispiel nach Minuten abgerechnet (AC: 0,10€/min, DC, 0,47€/min), in den Niederlanden aber nach der verbrauchten Energiemenge (AC: 0,27€/kWh, DC: 0,41€/kWh).
Ausgenommen von den DC-Konditionen (auch im Roaming) ist Ionity, hier werden 0,79€/kWh abgerechnet – also der bekannte und viel diskutierte Ad-hoc-Preis des Lade-Joint-Ventures. Sowohl im „Flex“- als auch „Active“-Tarif bietet BMW das „Ionity Plus“-Paket an. Gegen eine monatliche Gebühr von 13 Euro kostet die Kilowattstunde bei Ionity-Ladepunkten dann noch 0,35 Euro. Während Kunden aller elektrifizierten BMW (also auch der PHEV-Modelle und des i3) die Monatsgebühren des „Active“-Tarifs ein Jahr lang erlassen bekommen, ist beim iX3, iX und i4 das „Ionity Plus“-Paket bereits für ein Jahr enthalten.
BMW hatte die von DCS betriebenen Ladedienste erst im Juli 2020 in BMW Charging und Mini Charging umbenannt – zuvor hieß der Ladedienst ChargeNow.
bmwgroup.com, bmw-public-charging.com (Tarife)
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