Hermes: Langzeittest mit 18 E-Cargobikes von Ono

Hermes Germany sieht in der City-Logistik großes Potenzial für E-Lastenräder und kooperiert deshalb mit dem Berliner Anbieter Onomotion. Im Laufe der nächsten Wochen wird die Flotte für die Haustürzustellung in dicht besiedelten Bezirken Berlins auf 18 E-Cargobikes aufgestockt.

Die Hälfte dieser E-Cargobikes sind bereits im Einsatz. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines 2019 gestarteten Pilotprojektes setzt Hermes die künftig 18 Exemplare des Pedal Assisted Transporter (PAT) von Onomotion im Rahmen eines zwölfmonatigen Langzeittests ein. Dabei soll sich bestätigen, was bei dem Pilotprojekt in Verbindung mit einem Mikrodepot im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg bereits demonstriert hat: Nur noch sehr große und sperrige Pakete müssen mit einem größeren Transporter zugestellt werden. Ziel sei es, dass ein Lastenrad einen Transporter mit herkömmlichem Dieselantrieb ersetzt, heißt es in einer Mitteilung von Hermes.

Der PAT ist ein Nutzfahrzeug, das rechtlich als Fahrrad gilt, sich jedoch aufgrund des Designs und der Funktionalität mit 220 Kilogramm Nutzlast klar an Kleintransportern orientiert. Das dreirädrige, pedalgestützte Modell verfügt über zwei Elektromotoren und einen Wetterschutz. Ono bietet den PAT mit einem Leasing-Vertrag und flexiblen Laufzeiten an. Die Vereinbarung beinhaltet unter anderem die Wartung, eine Vollkaskoversicherung, eventuelle Verschleißreparaturen und Zugang zu Akkutausch-Automaten.

„Der PAT erfüllte in der Pilotphase im Sommer 2019 alle technischen Anforderungen für die Paketzustellung, sodass Ono nun ein wichtiger Baustein im Mobilitätskonzept Urban Blue von Hermes Germany ist“, teilt der Logistikdienstleister mit. Mit „Urban Blue“ verfolgt Hermes das Ziel, bis 2025 die 80 größten deutschen Innenstädte emissionsfrei zu beliefern. „Für uns sind Lastenräder eine sinnvolle Ergänzung zu Transportern – insbesondere im urbanen Raum. Ono hat ein passendes Angebot für einen Langzeittest geschaffen, der wirklich gut zu unserer Entwicklung passt“, sagt Michael Peuker, Sustainability Manager bei der Hermes Germany GmbH.

Den vierwöchigen Pilottest lässt Hermes in seiner Mitteilung noch einmal Revue passieren: PAT übernahm seinerzeit die Zustellung in einem Radius von drei bis fünf Kilometern. Je nach Größe der Pakete luden die Hermes-Zusteller 80 bis 100 Sendungen in die Cargo-Einheit. Nachbesserungen am Fahrzeug bestehen nach Angaben von Peuker nur in Nuancen. Das wetterfeste, schmale Cargobike habe im Test vor allem aufgrund seines Ladevolumens von mehr als zwei Kubikmetern, einer Nutzlast von 220 Kilogramm, einer Reichweite von 30 Kilometern pro Akkuladung und einer Tretunterstützung von bis zu 25 Kilometern in der Stunde überzeugt.

Vor allem die abkoppelbare Cargo-Einheit hat sich laut dem Unternehmen als großer Vorteil erwiesen, da der Fracht-Container schon vor der Anlieferung im Mikrodepot fertig kommissioniert werden konnte. „So konnten wir auch testen, wie es sich auf die Zustellung auswirkt, wenn innerhalb einer Tour das Hub nochmals angefahren werden muss, um einen neuen Container zu laden. Da dieser schon fertig kommissioniert war, konnte der Fahrer ohne Wartezeit weiterfahren“, sagt Thomas Lange, Teamleiter Management Last Mile bei Hermes.

Ein weiteres Plus: „Wir dürfen auf Radwegen, an Staus vorbei sowie in vielen Einbahnstraßen in beide Richtungen fahren. Das vereinfacht den Betrieb spürbar“, erläutert Peuker. Auch die Parkplatzproblematik, mit der die Zusteller zum Beispiel aufgrund von fehlenden Ladezonen in den Innenstädten zu kämpfen haben, werde entschärft. Zudem reduzieren sich für die Boten die Laufwege.

Ono und Hermes sind seit nunmehr drei Jahren in ständigem Austausch. In dieser Zeit sei viel Bewegung in den Markt gekommen. Frühere Tests hätten im Hinblick auf die Qualität und Kosten gezeigt, dass es einer Weiterentwicklung bedarf. „Unsere Hoffnung ruht nun auf einer neuen Generation an Lastenrädern, die sich hinsichtlich der Qualität und des Fahrverhaltens verbessern müssen“, sagt Peuker.

Hermes ist in Berlin unterdessen nicht der einzige Paketzulieferer der den PAT erprobt. Erst vor Kurzem kündigte der Zustelldienst DPD an, in der Bundeshauptstadt ebenfalls ein Mikrodepot in Betrieb genommen zu haben, in dem mehrere Cargo-Bikes, darunter zwei Elektro-Schwerlasträdern von Ono, zum Einsatz kommen. Sie sollen die umliegenden Bezirke Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Pankow und Lichtenberg lokal emissionsfrei mit Paketen versorgen.

Ende November nannte Ono anlässlich der Auslieferung erster Exemplare seiner Pioneers Edition weitere Kunden – und zwar neben Hermes und DPD auch den Zustelldienst GLS, Liefery, Rewe, Infarm und Tier.
press-n-relations.com

1 Kommentar

zu „Hermes: Langzeittest mit 18 E-Cargobikes von Ono“
Axel Schmidt
01.12.2021 um 11:55
Hallo, die Idee finde ich super, werde ich auch in meiner Firma in Hamburg einsetzen, wenn es umsetzbar ist. Wo finde ich technische Daten?

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