Renault erwägt LFP-Batterien für den Renault 5
Um die für 2023 geplante Serienversion des rein elektrischen Renault 5 Prototype mit Gewinnen verkaufen zu können, erwägt Renault den Einsatz von LFP-Batterien. Die Preisspanne des Renault 5 soll zwischen 20.000 und 30.0000 Euro liegen.
Das erklärte Renault-Chef Luca de Meo gegenüber „Automotive News“. Die günstigeren Akkus könnten zusammen mit der neuen Plattform CMF-B EV für elektrische Kompaktfahrzeuge dafür sorgen, dass dieses Ziel erreicht wird.
Vor Förderung starten viele E-Kleinwagen derzeit bei Preisen von rund 30.000 Euro – etwa der Renault Zoe, Opel Corsa-e oder dessen Schwestermodell Peugeot e-208. Für die kommende Generation an E-Kleinwagen – im Falle von Renault der bei der Strategie-Präsentation vorgestellte und später als Serienmodell bestätigte Renault 5 – peilen aber sowohl Renault als auch Volkswagen eher den Bereich um 20.000 Euro als Basispreis vor Förderung in der günstigsten Ausstattung an.
LFP-Batterien sind stabiler und auch resistenter gegen das „thermische Durchgehen“ im Falle eines Unfalls. Sie enthalten kein Kobalt, was immer noch eines der teuersten Metalle bei der Batterieherstellung ist. Unter anderem deshalb sind sie günstiger als Lithium-Ionen-Akkus mit NMC-Kathoden – also Nickel, Mangan und Kobalt.
Aber: Die Energiedichte von LFP-Akkus ist – trotz großer Fortschritte in den vergangenen Jahren – immer noch geringer als bei NMC-Akkus. Ein einbaufertiger Akku ist also schwerer, aber günstiger. Zudem können LFP-Akkus bei kaltem Wetter nur eine verringerte Leistung bieten.
Offen ist aber, ob der elektrische Renault 5 ausschließlich mit LFP-Batterien angeboten wird oder nur die günstigere Einstiegsvariante – möglicherweise bleibt die Top-Version am oberen Ende der genannten Preisspanne bei NMC-Akkus. Darauf deutet eine etwas einschränkende Formulierung in dem Bericht hin – „irgendwann in seinem Lebenszyklus“.
E-Kleinwagen zu Verbrenner-Preisen?
Die Kosten bleiben für de Meo aber ein sehr wichtiger Faktor, wie der Renault-Chef betont. „Wir planen es als eine sehr wettbewerbsfähige Plattform in Bezug auf die Kosten“, sagte er. „Dadurch können wir Autos im Herzen des Marktes in Bezug auf das Budget verkaufen, beispielsweise 20.000 bis 30.000 Euro, und trotzdem Geld verdienen.“
Man sei rund drei Jahre von der Produktion eines Autos auf Basis der CMF-B EV entfernt. „Aber wir sehen die Chance, in den Kostenbereich zu gelangen, der es uns ermöglichen würde, ein elektrisches (kleines) Auto des B-Segments bei zum Preis eines Autos mit Verbrennungsmotor, vielleicht Hybrid oder PHEV zu verkaufen.“
LFP-Batterien sind an sich keine Neuentwicklung, im Pkw-Bereich werden sie derzeit vor allem in China eingesetzt – etwa vom Hersteller BYD. Tesla liefert sein in China gebautes Model 3 SR+ inzwischen mit LFP-Zellen von CATL aus. Unbestätigten Berichten zufolge prüft auch Volkswagen den Einsatz von LFP-Batterien für den angekündigten Elektro-Kleinwagen. So offen wie de Meo hat sich aber noch kein Manager der Wolfsburger zu dem möglichen Einsatz der Lithium-Eisenphosphat-Batterien geäußert.
autonews.com
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