Sharing-Anbieter gründen Lobby-Gesellschaft „Plattform Shared Mobility“

Neun privatwirtschaftliche Shared-Mobility-Anbieter in Deutschland haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Über die „Plattform Shared Mobility“ (PSM) wollen die Anbieter ihre Belange künftig stärker gemeinsam vertreten, um so weiter an Gewicht in der öffentlichen und politischen Diskussion zu gewinnen.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören sowohl Carsharing-Anbieter als auch E-Tretroller-Verleiher. Konkret haben sich in der PSM Bird, Dott, Lime, Spin, Tier und Voi sowie die Carsharer Miles, ShareNow (Daimler und BMW) und WeShare (Volkswagen) zusammengeschlossen. Nach eigenen Angaben kommen die Mitglieder auf 8,7 Millionen Shared-Mobility-Nutzer. Die Gründung ist offenbar bereits Mitte Januar erfolgt, wurde aber erst jetzt öffentlich gemacht.

In der Mitteilung gibt die PSM an, dass ihre Mitglieder mit der „Bündelung ihrer Überzeugungen und Interessen“ sowohl auf lokaler Ebene mit den dortigen Behörden als auch auf Bundesebene „den Dialog mit der Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung sowie anderen Mobilitätsanbietern intensivieren und eine deutschlandweit zentrale Anlaufstelle für Fragen und Anliegen rund um Shared Mobility schaffen“ wollen. „So sollen Verständnis und Akzeptanz erhöht und regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen innovative Mobilitätsangebote weiter gefördert werden können“, so die PSM.

Innerhalb der Vereinigung gibt es zwei Arbeitsgruppen – für das Carsharing und Mikromobilität. „Die PSM bietet die Chance, als Bindeglied zwischen politischen Entscheidern und Anbietern Vorurteile aufzulösen, gemeinsame Ziele zu definieren und urbane Mobilität in ihrer Gesamtheit zu gestalten“, so Michael Fischer, Leiter PR & Public Affairs bei WeShare und Sprecher der Arbeitsgruppe Carsharing der PSM. Trotz der aus seiner Sicht erwiesenen Vorteile der Shared Mobility werde diese „häufig noch nicht in die Mobilitätsstrategien der Städte einbezogen“.

„Wir wollen den Beitrag von Shared Mobility zu einer wirksamen Verkehrswende weiter in den Fokus des öffentlichen Diskurses rücken und über eine multimodale Zukunft sprechen, in der das Sharing große Teile des motorisierten Individualverkehrs abgelöst hat“, ergänzt Christoph Egels, Public Policy Manager DACH bei Voi und Sprecher der Arbeitsgruppe Mikromobilität der PSM.

Die PSM steht nach eigenen Angaben bereits in Verhandlungen mit weiteren potenziellen Mitgliedern. Derzeit gehören nur Freefloating-Carsharer und E-Tretroller-Verleiher zu den Mitgliedern, künftig sollen aber auch die Interessen von E-Bike- oder E-Roller-Sharern vertreten werden.

Im Bereich Carsharing bildet die PSM nun eine Art Gegenpol zum Bundesverband Carsharing (BCS). Im BCS sind aber eher stationsbasierte Anbieter organisiert, die drei Carsharing-Mitbegründer der PSM setzen alle auf das Freefloating-Prinzip.
Quelle: Info per E-Mail, automobilwoche.de

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