Bosch will Formel-E-Antriebe für Dragon bauen

Bosch Motorsport und das Formel-E-Team Dragon Penske Autosport haben eine langfristige Technologie- und Entwicklungspartnerschaft vereinbart. Bosch entwickelt im Rahmen der Partnerschaft ein speziell auf die Anforderungen des Formel-E-Autos abgestimmtes, Fahrzeugmanagementsystem mit Hard- und Softwarebausteinen.

Zur Saison 9, wenn der Wechsel auf die neuen und leistungsstärkeren Gen-3-Rennwagen ansteht, will der deutsche Zulieferer einen kompletten Antriebsstrang für Dragon entwickeln. Einige Komponenten wie das Chassis und die Batterie sind in der Formel E bekanntlich Einheitsteile. Die Elektromotoren, Inverter, Kraftübertragung und die wichtige Software können jedoch von den Teams bzw. Herstellern entwickelt werden.

Bosch erhofft sich von dem Engagement einen Wissenstransfer von der Rennstrecke zu elektrischen Serienmodellen – genau jener Punkt, der laut Audi und BMW ausgeschöpft ist, daher ziehen sich die beiden Hersteller nach Ende der nun beginnenden Saison aus der E-Rennserie zurück. „Unser Ziel in der Optimierung der Steuerungssoftware ist, bei allen Strecken- und Rennbedingungen, immer die optimale Balance zwischen Energieeffizienz und Rundenzeit zu finden, um die Potenziale des Fahrzeugs bestmöglich auszuschöpfen“, sagt Bosch-Motorsport-Leiter Klaus Böttcher. „Dabei hilft uns der umfassende Know-how-Transfer bei Bosch zwischen Serienentwicklungen und Anwendungen für die Rennstrecke.“

Als Beispiel hierfür nennt Bosch die Energiemanagement-Funktionen der Fahrzeugsteuerung MS 50.4P. Die vorgegebene Energiemenge wird hierbei für die schnellstmögliche Rundenzeit intelligent verteilt. Zudem wird die Energierückgewinnung über ein komplexes Zusammenspiel zwischen elektrischer und hydraulischer Bremse berechnet. Hier müssen nicht nur technische Parameter angepasst werden, das System muss dem Fahrer auch ein gutes Feedback geben.

„Die Partnerschaft mit Bosch bedeutet für das Team Zugriff auf wichtige neue Ressourcen, um unsere Entwicklungsaktivitäten noch besser skalieren zu können“, sagt Nicolas Mauduit, CTO des Rennteams. „Der Zugang zur einzigartigen Hardware- und Software-Expertise von Bosch unterstützt unser Team im Wettbewerb mit den weltweit größten Fahrzeugherstellern in einer heiß umkämpften Rennserie.“

In der Saison 1 der Formel E konnte Dragon Racing noch ein Rennen gewinnen, mehrere Podestplatzierungen erreichen und kam in der Meisterschaft auf den zweiten Platz – mit 171 Punkten. In den Folgejahren ging der Erfolg zurück, andere Teams, die sich mit Herstellern verbündet hatten, zogen an Dragon Penske Autosport vorbei. Zum Ende der vergangenen Saison belegte das Team mit sieben Punkten nur Rang 11.
bosch-presse.de

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