Nikola plant zwei BZ-Lkw – mit bis zu 1.450 km Reichweite

Nikola hat nun Einzelheiten zu seinen Plänen für Brennstoffzellen-Trucks in Nordamerika bekanntgegeben. Nach dem Start der nordamerikanischen Produktion des Batterie-elektrischen Tre plant Nikola die Einführung von zwei FCEV-Lkw.

Konkret soll es sich dabei um eine FCEV-Variante des Nikola Tre Cabover für Reichweiten bis zu 500 Meilen und des Nikola Two FCEV Sleeper für Reichweiten bis zu 900 Meilen handeln. Damit würde sich das E-Lkw-Angebot wie folgt gestalten: Für urbane und regionale Transporte soll der Nikola Tre Cabover mit Batterien für Fahrten von bis zu 300 Meilen (482 Kilometer) genutzt werden können. Für regionale Transporte ist die FCEV-Variante des Tre gedacht (bis zu 804 Kilometer). Der Nikola Two FCEV Sleeper mit Schlafkabine und 1.450 Kilometern Reichweite soll die Langstrecke bedienen.

Der Tre FCEV soll Mitte 2023 in Serienproduktion gehen, der Two FCEV wohl im dritten Quartal 2024. Laut einem von Nikola veröffentlichten Zeitplan sind beim Tre FCEV noch in diesem Jahr Validierungstest mit den Brennstoffzellen in Prototypen des Tre geplant. 2022 sollen Straßentests beginnen, Ende 2022 sollen erste Testfahrzeuge bei Kunden eingesetzt werden. Der Two FCEV soll ab den dritten Quartal 2022 als Prototyp getestet werden, ein Jahr später sind Tests mit Vorserienfahrzeugen bei Kunden geplant. Wiederum ein Jahr später soll dann die Serienproduktion anlaufen.

„Um den Übergang in eine kohlenstofffreie Zukunft zu beschleunigen, benötigt die LKW-Industrie emissionsfreie Nutzfahrzeuge, die auf das Gewicht und die Reichweite der heutigen Diesel-LKWs zugeschnitten sind“, sagt Jason Roycht, Global Head of FCEV von Nikola. „Nikola freut sich, weitere Details zu unserem Portfolio an FCEV-Lkw und unserem anhaltenden Engagement für einen nachhaltigen gewerblichen Transport vorstellen zu können.“

Abgesehen von den angepeilten Reichweiten nennt das Unternehmen aber keine weiteren Details zu den Fahrzeugen. Vielmehr sei es der Plan, dass sich der Tre und Two Brennstoffzellen-Module teilen können und auch ein skalierbares Wasserstoff-Speichersystem verwendet wird. „Beide Systeme werden derzeit in Zusammenarbeit mit Nikola Engineering mit Branchenführern entwickelt und getestet“, heißt es in der Mitteilung. Weitere Daten wird es wohl erst mit dem geplanten Test dieser Systeme 2022 geben.

Nikola galt lange als ernst zunehmendes Unternehmen auf dem Markt für umweltfreundlichere Nutzfahrzeuge. Kurz nach dem erfolgreichen Börsengang im vergangenen Jahr setzte eine Shortseller-Attacke dem Unternehmen stark zu. Nikola-Gründer und -CEO Trevor Milton musste in diesem Zuge das Unternehmen verlassen. Auch eine geplante Kooperation mit General Motors inklusive finanzieller Beteiligung für die Produktion des E-Pickups Badger scheiterte und wurde später in eine reine Lieferanten-Beziehung für bestimmte Komponenten umgewandelt.
nikolamotor.com

4 Kommentare

zu „Nikola plant zwei BZ-Lkw – mit bis zu 1.450 km Reichweite“
Claus Rauhaus
25.02.2021 um 21:56
Ein Fehler in der Sache: Das Modell "Tre" ist für den europäischen Markt bestimmt und wird ausschließlich bei IVECO in Ulm produziert. Die ersten Prototypen des BEV wurden gerade in die USA verschifft zum Testing.
JUSTAY
25.02.2021 um 22:48
Wir sind stark daran interessiert in den nächsten Jahren mindestens 5000 Zugmaschinen von Nikola /Iveco abzunehmen!MfG J. Stoiber
Sebastian
26.02.2021 um 15:53
So ganz kapiere ich die H2 Geschichte einfach nicht!Der Toyota Mirai braucht min. 1 Liter H2, also min. 10 Euro für 100 KM. Das ist absurd und komplett sinnbefreit. Dazu ein lahmer Antrieb.Wie soll der Verbrauch im LKW Segment erst aussehen? Und man darf nicht vergessen, Wasserstoff wird aktuell massivst subventioniert.
Sebastian
26.02.2021 um 15:56
Ergänzung: viele BEV Trucks bis 18 Tonnen Gesamtgewicht fahren mit ca. 50 bis 70 kWh durch die Gegend. Selbst bei unserem absurd hohen dt. Strompreis sind das Kosten die liegen schon deutlich unter Diesel Verbrauchskosten.Selbst wenn z.b. ein Tesla Semi 40 Tonner ca. 100 kWh Verbrauch hätte, sind das immer noch Kosten die liegen ab Kauf unter den Diesel Kosten.Wasserstoff wird sich nicht durchsetzen können!Vor allem können Trucks im Verteilerzentrum Ökostrom laden. Wasserstoff muss komplett neu aufgebaut werden.

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