SK Group mit milliardenschwerer Wasserstoff-Roadmap
Die südkoreanische SK Group, die jüngst knapp zehn Prozent der Anteile am US-amerikanischen Brennstoffzellen-Spezialisten Plug Power übernommen hat, hat einen langfristigen, milliardenschweren Plan präsentiert, um noch umfassender in die Wasserstoff-Ökonomie einzusteigen.
Kurzer Rückblick: Anfang Januar teilte Plug Power mit, dass die SK Group mit 1,5 Milliarden US-Dollar einsteige und zudem bis 2022 die Gründung eines Joint Ventures in Südkorea geplant sei, um gemeinsam Brennstoffzellensysteme, Wasserstofftankstellen und Elektrolyseure für den schnell wachsenden asiatischen Markt bereitzustellen. In der von der SK Group jetzt veröffentlichten Mitteilung ist sogar von einem Investment in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 1,32 Milliarden Euro) die Rede.
Parallel zum Einstieg bei Plug Power will die Gruppe nun ihre Aktivitäten im Bereich Wasserstoff ausbauen. Hintergrund ist unter anderem, dass die südkoreanische Regierung Wasserstoff als einen der Eckpfeiler ihrer künftigen Industriepolitik festgelegt hat und den Aufbau eines Marktes für grünen Wasserstoff und die Wertschöpfungskette entsprechend fördert. Bis 2040 soll alleine in Südkorea eine Wasserstoffwirtschaft im Volumen von 40 Milliarden Dollar entstehen.
Bei der SK Group handelt es sich einen koreanischen Mischkonzern, der vor allem in den Bereichen Energie, Chemie und IT/Halbleiter aktiv ist. Im Zusammenhang mit der Elektromobilität ist bisher vor allem die Batterie-Sparte SK Innovation in Erscheinung getreten. Zu der Gruppe gehören aber unter anderem auch SK Energy, SK E&S, SK Global Chemical, SK Lubricants, SK Incheon Petrochem, SK Telecom oder SK Communications.
Konkret gibt die Holdinggesellschaft der SK Group namens SK Holdings bekannt, inzwischen ein Hydrogen Business Development Center gegründet zu haben, das die Leitung der langfristigen Wasserstoff-Roadmap der Gruppe übernimmt. In dem Zentrum sollen Mitglieder der Energiesparten, einschließlich SK Innovation und SK E&S, zusammenarbeiten. „Dieses neue Zentrum wird den Einstieg der Unternehmen in die Produktion und den Vertrieb von Wasserstoffenergie leiten, einschließlich der Schaffung einer Massenproduktionsanlage und Investitionen in globale Geschäftsmöglichkeiten“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung.
Speziell mit der Sparte SK E&S hat die Gruppe im Wasserstoff-Sektor einiges vor. SK E&S habe bereits ein Wasserstoff-Entwicklungsgeschäft aufgebaut und sich verpflichtet, ab 2023 jährlich 30.000 Tonnen flüssigen Wasserstoff und zusätzlich ab 2025 250.000 Tonnen „blauen Wasserstoff“ pro Jahr zu produzieren, teilen die Südkoreaner mit. Aus SK E&S soll ein „globales umweltfreundliches Energieunternehmen“ werden, das sein Geschäft auf alle Bereiche des Wasserstoff-Ökosystems ausweitet, einschließlich Produktion, Verteilung und Verkauf. Zu den konkreten Projekten der Gruppe gehört SK E&S Vorhaben, alle Tankstellen und Truckstops von SK Energy zu „Green Energy Hubs“ zur H2-Distribution auszubauen.
Die SK Group schätzt die geplanten Investitionen in ihre Wasserstoff-Aktivitäten auf rund 2,7 Milliarden Dollar bis 2025 (umgerechnet rund 2,23 Milliarden Euro). Dabei geht die Roadmap über die Verwendung von H2 im Mobilitätssektor hinaus. Die Gruppe will auch Potenziale der Technologie im Gebäude- und Industriebereich heben.
„Der Bedarf an nachhaltigen und umweltfreundlichen Energielösungen ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, der sich abzeichnenden globalen Klimakrise zu begegnen“, äußert Hyeongwook Choo, Leiter des Hydrogen Business Development Center der SK Holdings und CEO von SK E&S. „Die Gründung des Hydrogen Business Development Centers von SK, die Verpflichtung, die Anlagen unserer Unternehmen für die Produktion und den Vertrieb von grüner Energie zu nutzen, und die auf Wasserstoff fokussierten Partnerschaften bilden eine solide Grundlage für uns, um den Übergang in eine nachhaltigere Zukunft maßgeblich zu beeinflussen.“
greencarcongress.com, prnewswire.com
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