Frankfurt: Bund fördert E-Flotten von ICB und Transdev

Die Frankfurter ÖPNV-Betreiber City-Bus (ICB) und Transdev Rhein-Main können bei der Beschaffung von insgesamt 34 Elektrobussen mit Unterstützung des Staats rechnen: Das Bundesumweltministerium hat beiden Unternehmen einen Fördercheck in Höhe von insgesamt rund 7,81 Millionen Euro ausgehändigt.

Sowohl City-Bus als auch Transdev Rhein-Main beschaffen E-Busse in mehreren Etappen und haben auch schon eine ganze Reihe von E-Bussen in der Mainmetropole in Betrieb. Die ICB betreibt bereits seit Dezember 2018 fünf E-Busse von Solaris auf der Linie 75 und will in diesem Frühjahr auch die Linien 33 und 37 im Gutleutviertel elektrifizieren. Zum Einsatz kommen sollen dabei elf Elektrobusse – neun Gelenkbusse der Marke Irizar und zwei Solobusse vom portugiesischen Hersteller Caetano. Transdev setzt seit dem jüngsten Fahrplanwechsel im Dezember 13 Elektrobusse von Ebusco auf der Linie M60 ein. Die Linie 52 im Gallus soll mit zwölf E-Bussen zum Ende des Jahres folgen.

Während Transdev bis Ende des Jahres in Frankfurt also auf 25 E-Busse kommen will, plant die ICB laut einem früheren Zeitungsbericht für das Fahrplanjahr 2021 mit 30 und 2022 mit 54 E-Bussen. Details zu der Beschaffung sind nicht bekannt, es sollen in diesen Zahlen aber 13 Brennstoffzellen-Busse inklusive sein, die sich aktuell im Ausschreibungsprozess befinden (und nicht wie ursprünglich geplant 22 BZ-Busse).

Das Bundesumweltministerium fördert nun 34 Elektrobusse, schlüsselt jedoch nicht auf, wie viele je ÖPNV-Betreiber. Rückschlüsse lassen sich jedoch ziehen, da die geförderten Fahrzeuge laut BMU auf den Linien M60, 37 und 52 verkehren (werden) und sich neun Gelenkbusse unter ihnen befinden. Es dürften also alle 25 E-Busse von Transdev und die neun Gelenkbusse der ICB unter die Förderung fallen.

Neben der Anschaffung der Busse bezuschusst der Bund über die zugesagten 7,81 Millionen Euro auch die Ladeinfrastruktur und übernimmt weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Einsatz der Fahrzeuge, etwa Werkstattausrüstung oder Schulungen. Dabei werden bei den Fahrzeugen die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten mit bis zu 80 Prozent finanziert. Die übrigen Ausgaben werden mit bis zu 40 Prozent unterstützt.

Die zusätzlich geplante Umstellung der Linie 33 wird übrigens aus Mitteln des Landes Hessen gefördert. Ab Sommer 2022 sollen auf der Linie M36 die oben genannten 13 Brennstoffzellenbusse verkehren.

Eine erste Zwischenbilanz zieht Transdev unterdessen zur Inbetriebnahme der 13 E-Busse auf der Linie M60. Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 ist die Elektro-Flotte zwischen Eschersheim und Rödelheim unterwegs. Eine Besonderheit: Aufgeladen wird sie im Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main, das den benötigten Strom bei der Verbrennung von Hausmüll selbst produziert.

„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die M60 trotz extrem knappem Zeitrahmen termingerecht auf elektrische Busse umzustellen“, sagt Heiko Schütte, Geschäftsführer von Transdev Rhein-Main. Die Erfahrung der internationalen Transdev-Gruppe habe bewiesen, dass Elektromobilität im großen Maßstab und zu wirtschaftlichen Preisen umgesetzt werden kann: „Allein in Europa setzt die Transdev-Gruppe bereits mehr als 1000 Elektrobusse ein und betreibt damit die größte europäische E-Bus-Flotte. Davon profitiert nun auch Frankfurt am Main, das mit der M60 jetzt über die erste vollumfänglich Zero-Emission-gefahrene Buslinie verfügt, die eine Laufleistung von circa einer Million Kilometer im Jahr erbringt.“

ICB-Geschäftsführer Christian Schaefer pflichtet bei, dass Einsatzstabilität und laufleistungsabhängige Betriebskosten der Batteriebusse überzeugen: „Insgesamt überwiegen die Vorteile den Nachteil der höheren Investitionskosten bei weitem.“ Man habe in den letzten Jahren die interne Expertise zur Bewältigung des Technologiewechsels von Diesel auf lokal emissionsfreie, geräuscharme und mit Strom und ab 2022 auch mit Wasserstoff betriebene E-Busse aufgebaut.
bmu.de, frankfurt.de

1 Kommentar

zu „Frankfurt: Bund fördert E-Flotten von ICB und Transdev“
Marvin stolz
02.03.2021 um 16:01
Der genannte Frankfurter ÖPNV-Betreiber nennt sich In-der-City Bus GmbH (ICB) und nicht City-Bus. Das als Korrekturvorschlag. Der Fehler findet sich auch auf der verlinkten Pressemeldung des BMU.

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