Osnatech: Neue Nano-Heiztechnologie für E-Autos
Die Osnatech GmbH entwickelt zusammen mit einem Forschungsteam der Hochschule Osnabrück eine innovative Nano-Heiztechnologie, mit der die Reichweite von Elektrofahrzeugen „entscheidend“ gesteigert werden soll. Das BMWi fördert das Projekt über zwei Jahre mit rund 200.000 Euro.
Die Firma Osnatech aus Bissendorf hat sich auf ein elektrisches Heizsystem mittels der sogenannten Carbon Nano Tube-Technologie (CNT) spezialisiert. In der Gebäudetechnik wird dieses Verfahren bereits angewendet. „Schon bei niedrigeren Temperaturen erzeugt die CNT-Technologie einen nennenswerten infraroten Strahlungsanteil mit geringerem Energiebedarf, als das mit klassischen Werkstoffen möglich ist“, erläutert Bene Nintemann, Gründer und Gesellschafter von Osnatech. Für die Serienfertigung in Elektrofahrzeugen bedarf es jedoch einer komplexen Weiterentwicklung.
An dieser Stelle kommt die Hochschule Osnabrück ins Spiel – oder genauer: ein Team um Prof. Dr. Christian Schäfers, der an der Hochschule das Labor für Karosserieentwicklung und Leichtbau leitet. Beide Kooperationspartner wollen ein energieeffizientes Flächenheizsystem für Elektrofahrzeuge entwickeln. Die Kernfrage dabei: Wie lässt sich die CNT-Technologie auf komplexe Fahrzeugteile aufbringen? Die Antwort soll in einem innovativen Verfahren liegen, das es erlaubt, Nanopartikel in einem Schichtaufbau auf das Trägermaterial aufzubringen, etwa auf die Karosserieteile. Ein entsprechendes Verfahrenspatent dazu hat Osnatech vor Kurzem angemeldet.
„Die Beheizung des Innenraums ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die E-Mobilität“, betont Professor Schäfers. „Alles, was die Reichweite einschränkt, wirkt sich negativ auf die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen aus.“ Der Forscher verweist in diesem Zusammenhang auf Ergebnisse von Testfahrten der Automobilclubs ADAC und ÖAMTC, wonach sich die Reichweite halbieren kann, wenn draußen statt 20 Grad Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen. „Das energieeffiziente Beheizen elektrischer Fahrzeuge ist deshalb eine der wichtigsten Fragestellungen für die Fahrzeugindustrie“, so Schäfers‘ Überzeugung.
Aktuell werden E-Fahrzeuge in der Regel mittels eines klassischen Heizgewebes oder einer Wärmepumpe beheizt. Beides verbraucht nicht unerheblich viel Strom. „Das neue Heizverfahren mit CNT-Technologie wäre hier deutlich energieeffizienter und damit natürlich auch komfortabler“, äußern die Projektbeteiligten.
hs-osnabrueck.de
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