Aston Martin plant zwei E-Modelle bis 2025

Aston Martin wird ab 2025 rein elektrische Modelle in seinen aktuellen Werken in Großbritannien fertigen. Zuvor sollen bereits Hybride verkauft werden. Damit scheint Aston Martin, wo es nach dem Einstieg des Konsortiums um Lawrence Stroll und dem Aus des Rapide E zunächst nach einem Verbrenner-Fokus aussah, doch wieder in Richtung eMobility zu gehen.

Geplant seien ein Elektro-SUV, das in St. Athan in Wales gebaut wird, sowie ein rein elektrischer Sportwagen, dessen Fertigung im Aston-Werk im englischen Gaydon erfolgen wird, erklärte Lawrence Stroll, der Anfang 2020 eine Rettungsaktion für das Unternehmen leitete, gegenüber der „Financial Times“. „Das SUV wird in Wales gebaut und die Sportwagen werden hier [in Gaydon] gebaut“, so Stroll wörtlich. Das Werk in Wales war von Anfang an als Produktionsstätte für Elektroautos gedacht.

Im Zuge des Einstiegs des Konsortiums um den kanadischen Milliardär wurde ebenfalls bekannt, dass die bis kurz vor die Serienreife entwickelte E-Limousine Rapide E mit ihrer 800-Volt-Technologie nicht auf den Markt kommen soll. Das Debüt der E-Marke Lagonda wurde damals von 2022 auf das Jahr 2025 geschoben. Laut dem Bericht der „Financial Times“ erwähnte Stroll Lagonda in dem Interview offenbar nicht – somit scheint es möglich, dass die nun angekündigten Stromer ebenfalls als Aston Martin vertrieben werden.

Vor dem Jahr 2025 setzt Aston Martin bei der Elektrifizierung nur auf Hybridantriebe. Dass die neue Mittelmotor-Plattform mit einem V6-Benziner grundsätzlich auf Hybridantriebe ausgelegt ist, hatte das Unternehmen bereits im März 2020 bestätigt – allerdings ist diese Plattform vorrangig für die Mittelmotor-Sportwagen gedacht. Wie Stroll nun gegenüber der „FT“ angab, soll das in St. Athan gebaute SUV DBX bereits Ende dieses Jahres als Hybrid kommen – Angaben zur Technik machte Stroll aber nicht. Weitere Hybridmodelle sollen ab 2023 folgen.

Ein wichtiger Partner bei den Elektrifizierungs-Bemühungen der Briten kommt aus Deutschland. Ende Oktober 2020 hatte Mercedes-Benz angekündigt, seine Beteiligung an Aston Martin deutlich zu erhöhen und die Briten mit Hybrid- und Elektroantrieben zu beliefern. Kurz zuvor war der Chef der Mercedes-Tochter AMG, Tobias Moers, als CEO zu Aston Martin gewechselt. Neben den Antrieben und der Leistungselektronik könnte es dabei wohl auch um die Belieferung mit Batterien gehen. „Wir prüfen alle Optionen“, so Stroll in dem Interview.

Im Wettbewerb mit anderen Sportwagen-Marken im Luxus-Segment sieht Stroll sein Unternehmen trotz der mehrjährigen Verzögerung mit der nun verkündeten Modell-Strategie weit vorne. Ferrari wird wohl nicht vor 2030 ein Batterie-elektrisches Auto bringen. Bei der zum VW-Konzern gehörenden Sportwagen-Marke Lamborghini gibt es noch keine konkreten Zeitpläne, bei McLaren ebenfalls nicht – die Briten haben jedoch kürzlich mit dem Artura einen PHEV-Sportwagen vorgestellt. Die VW-Marke Bentley – eher im Luxus- als im Sportwagen-Segment unterwegs – will bis zur Mitte des Jahrzehnts sein erstes Elektromodell auf den Markt bringen und ab 2030 nur noch BEV verkaufen. „Wir sind unseren Konkurrenten weit voraus, und das alles aufgrund unserer Partnerschaft mit Mercedes“, sagte Stroll.
ft.com

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