Schweden zieht SEEL-Testzentrum größer auf als gedacht

Schwedens im Sommer 2018 angekündigtes eMobility-Testzentrum „Swedish Electric Transport Laboratory (SEEL)“ wird im größeren Stil umgesetzt als zunächst angekündigt. Geplant sind statt zwei nun drei Standorte – konkret in Göteborg, Nykvarn und Borås. Der Bau habe jetzt begonnen, heißt es.

Federführend bei dem Vorhaben sind das RISE-Netzwerk (RISE steht für Research Institutes of Sweden) und die Chalmers University of Technology, die das SEEL als 50:50-Joint-Venture verantworten.

Als Industriepartner sind unter anderem CEVT, Scania und Volvo mit an Bord. Seit der Vorstellung der Pläne Mitte 2018 haben sich einige Eckpunkte zum SEEL verändert: Statt zwei sind nun wie erwähnt drei Standorte geplant und die Investitionen sollen sich nicht mehr auf eine Milliarde, sondern auf 1,3 Milliarden Schwedische Kronen (rund 128 Millionen Euro) belaufen. Für die Aufnahme des vollständigen Betriebs ist zudem nicht mehr 2022, sondern das zweite Quartal 2023 vorgesehen.

Nicht verändert hat sich die Intention hinter dem Aufbau des Zentrums. Es soll Industrie und Wissenschaft eine Plattform bieten, um Konzepte und Technologien zur Elektrifizierung des Verkehrs zu entwickeln und zu testen. Neben der Automobilindustrie werden auch die Schiff- und Luftfahrt einbezogen. Das mögliche Testfeld erstreckt sich von E-Antrieben über Energiespeicher bis zu Getrieben, Leistungselektronik und Brennstoffzellen. Das SEEL habe das Potenzial, „Schweden zu einem Weltmarktführer auf dem Gebiet der E-Mobilität zu machen“, wie es in einer begleitenden Pressemitteilung heißt.

Explizit offen sein soll das SEEL sowohl gegenüber Kooperationen mit anderen Akteuren in Europa als auch gegenüber potenziellen Nutzern im Inland. Es werde als offene Plattform fungieren, die auch Forscher, andere große Industrieunternehmen, kleine und mittlere Firmen, Fachleute und Studenten willkommen heißt, teilen die Initiatoren mit. Speziell die Integration in die europäische Forschungs- und Testlandschaft kommt nicht von ungefähr: Das SEEL ist Teil eines der zwei innerhalb der EU kreierten Batterie-IPCEI (IPCEI steht für „Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse“) und wird in diesem Zuge von der staatlichen Swedish Energy Agency mit 575 Millionen Kronen (gut 56 Millionen Euro) bezuschusst.

Die Forschungs- und Testschwerpunkte des SEEL verteilen sich folgendermaßen auf die drei Standorte: In Göteborg entsteht auf 13.000 Quadratmetern die größte Anlage, die speziell für Entwickler im Fahrzeug-, Baumaschinen-, Flugzeug- und Schiffsbereich konzipiert ist. „Tests werden an allen Arten von Batteriesystemen möglich sein, auch an Komponenten von Unterlieferanten“, heißt es. In dem 60 Kilometer östlich von Göteborg gelegenen Borås wird der Schwerpunkt auf Sicherheitstests liegen, während in Nykvarn bei Stockholm vor allem die Entwicklung von Batterietechnologien und dynamische Tests von Komponenten für schwere Fahrzeuge im Fokus stehen.
news.cision.com

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